Von England nach Cádiz: Osbornes unsichtbare Kraft seit 250 Jahren

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Osbornes unsichtbare Kraft seit 250 Jahren
Bild. KI

Eine Familiengeschichte mit Wurzeln in Andalusien

Im Jahr 1772 kam der englische Kaufmann Thomas Osborne Mann nach El Puerto de Santa María (Cádiz), um eine Schuld einzutreiben. Statt zurückzukehren, blieb er, heiratete und legte den Grundstein für eines der ältesten und erfolgreichsten Familienunternehmen Spaniens: Osborne. Heute feiert das Unternehmen mehr als 250 Jahre Geschichte und acht Generationen, die es verstanden haben, Tradition und Moderne zu vereinen.

„The Invisible Force“ – Ein Projekt über Unternehmenskraft

Das vom Family Business Institute geförderte Projekt The Invisible Force zeigt außergewöhnliche Unternehmensgeschichten. Für die Osborne-Folge begleitete der Tenor José Manuel Zapata die Reise nach El Puerto de Santa María (Cádiz) und nach Jabugo (Huelva), wo Osborne neben seinem historischen Weingut auch die weltberühmte Farm für den iberischen Schinken Cinco Jotas betreibt.

Das Projekt hebt hervor, wie Osborne seit Jahrhunderten Beharrlichkeit, Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit lebt – die unsichtbare Kraft, die ein Land bewegt.

Vom Sherrywein zur internationalen Marke

Was einst als kleines Sherryweingut begann, entwickelte sich zu einer global bekannten Marke. Osborne erweiterte sein Portfolio in den 1970er- und 1980er-Jahren um neue Produkte wie Montecillo, Anís del Mono und den iberischen Schinken Cinco Jotas.

„Der beste Botschafter ist eine Scheibe Schinken“, betont ein Manager des Hauses. Damit hat Osborne seinen Platz nicht nur im spanischen Lebensmittel- und Getränkesektor, sondern auch auf internationaler Bühne gesichert.

Der Osborne-Stier – Von der Werbung zur Ikone

Im 20. Jahrhundert setzte Osborne auf ein Symbol, das heute zu den bekanntesten Bildern Spaniens gehört: der Osborne-Stier. Ursprünglich für eine Brandy-Kampagne geschaffen, entwickelte sich die schwarze Silhouette zum nationalen Wahrzeichen.

Obwohl Straßenwerbung später verboten wurde, konnte der Stier durch rechtliche Auseinandersetzungen und gesellschaftlichen Rückhalt bestehen bleiben. Heute steht er als kulturelles Erbe, das Spanien weltweit repräsentiert.

Engagement und Nachhaltigkeit

Unter der Führung von Sofía Osborne bleibt das Unternehmen nicht nur wirtschaftlich stark, sondern auch gesellschaftlich engagiert. Die Osborne-Stiftung unterstützt arbeitslose Jugendliche durch Ausbildungsprogramme im Hotel- und Gastgewerbe.

Darüber hinaus setzt Osborne seit jeher auf Nachhaltigkeit – lange bevor der Begriff modern wurde. Traditionelle Handwerkskunst bei Wein und Schinken verbindet sich mit verantwortungsvollem Umgang mit Ressourcen.

Ein Vermächtnis zwischen Tradition und Zukunft

Osborne ist eines der 100 langlebigsten Unternehmen Spaniens. Von Cádiz bis Jabugo und weit über die Grenzen hinaus verkörpert die Marke eine einzigartige Verbindung von Kultur, Gastronomie und Geschichte.

„Wir sind die Hüter dieses Unternehmens. Menschen kommen und gehen, aber das Unternehmen bleibt“, so Sofía Osborne. Diese Haltung erklärt, warum Osborne auch nach 250 Jahren eine der stärksten Marken Spaniens ist.

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