Seit Anfang Juli lagern fast 9.000 Flaschen Corona Bier auf der Polizeistation von Les Borges Blanques in Lleida, und die Mossos d’Esquadra stehen vor einem Rätsel: Wer sind die rechtmäßigen Eigentümer dieser enormen Menge an gestohlenem Bier? Die Suche nach Antworten begann auf der AP-2, in der Nähe von Vinaixa, wo die Beamten einen verlassenen Lastwagen mit einem zerstörten Rad entdeckten.
Spur führt zu professionellen Lastwagen-Dieben
Im Inneren des aufgegebenen LKWs fanden die Polizisten mehr als 300 Kisten Bier, eine Ladung, die sofort den Verdacht auf eine spezialisierte Bande von LKW-Dieben lenkte. Diese Kriminellen, oft als “Vorgruppen” bezeichnet, haben sich auf das Ausrauben von Lastwagen auf offener Straße spezialisiert. Trotz des offensichtlichen Diebstahls und der enormen Menge an gestohlener Ware hat bisher niemand eine Anzeige erstattet oder die Biere beansprucht. Die Flaschen warten daher weiterhin in den Polizeieinrichtungen auf ihre Abholung.
Verdächtige im Visier: Werkzeuge und Vorstrafen sprechen Bände
Nach dem Fund des beschädigten Lastwagens stießen die Ermittler nur wenige Kilometer entfernt auf ein weiteres verlassenes Fahrzeug. Kurz darauf lokalisierten sie ein drittes Fahrzeug mit drei Insassen. Diese gaben an, eine Panne gehabt zu haben und bestritten jegliche Verbindung zu dem verlassenen LKW und der Bierladung.
Die Mossos identifizierten die drei Personen, und die Ergebnisse waren aufschlussreich: Zwei von ihnen waren der Polizei bereits wegen ähnlicher Raubüberfälle bekannt, bei denen die “Öffnungsmethode” – ein typisches Vorgehen bei LKW-Diebstählen – angewandt wurde. Darüber hinaus fanden die Beamten im Fahrzeug der Verdächtigen Werkzeuge, die präzise für solche Raubzüge eingesetzt werden können. Trotz der belastenden Indizien konnten die Personen nach ihrer Identifizierung freigelassen werden, da bis dato keine offizielle Beschwerde oder Anzeige seitens der Besitzer des mutmaßlich gestohlenen Bieres vorliegt. Die Ermittlungen dauern an.
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