Valencia: 50 neue Hotellizenzen in 20 Monaten – Eine Kehrtwende im Tourismusmodell

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Valencia schlägt ein neues Kapitel in seiner Tourismusstrategie auf: Statt auf Ferienwohnungen setzt die Stadt nun verstärkt auf den Ausbau von Hotels. In nur 20 Monaten wurden rund 50 Bau- und Betriebsgenehmigungen für neue Hotelbetriebe erteilt. Diese Initiative soll das Zusammenleben in den Vierteln verbessern, den Tourismus vom Wohnen trennen und gleichzeitig dringend benötigten Wohnraum freigeben.

Warum der Fokus auf Hotels?

Die Stadtregierung unter María José Catalá verfolgt mit der Freigabe von Hotellizenzen ein klares Ziel: die Steigerung der Qualität und Kontrolle im Tourismussektor. Die neuen Hotels, die hauptsächlich in ganzen Gebäuden entstehen, sollen nicht nur Arbeitsplätze schaffen, sondern auch dem Wildwuchs an oft illegalen Touristenwohnungen entgegenwirken. Ein Moratorium für neue Ferienwohnungen wurde bereits verhängt, und neue Vorschriften sollen den Anteil von Touristenwohnungen in der Stadt auf 2 % begrenzen.

Massive Investitionen und Arbeitsplätze

Die 50 neuen Hotels repräsentieren 2.684 Zimmer und insgesamt 5.864 Betten. Die geschätzten privaten Investitionen belaufen sich auf beeindruckende 200 Millionen Euro. Gleichzeitig wird die Schaffung von rund 5.000 direkten und indirekten Arbeitsplätzen erwartet. Dies ist eine willkommene Nachricht für die lokale Wirtschaft.

Hotellerie-Defizit und Tourismusboom

Die Hotellerie in Valencia klagt seit Langem über ein Defizit an Betten, das den anhaltenden Tourismusboom in der Stadt nicht adäquat abfangen kann. Obwohl sich die Bettenanzahl in den letzten zwei Jahrzehnten von 10.000 auf 20.000 verdoppelt hat, wurde ein Großteil des zusätzlichen Besucheraufkommens durch die massive Eröffnung von Wohnungen, viele davon illegal, absorbiert. Der Sektor schätzt, dass über 10.000 zusätzliche Hotelbetten benötigt werden, um den jährlichen Besucherstrom, insbesondere während der Hochsaison und bei Großveranstaltungen, zu bewältigen.

Vielfältige Projekte und Denkmalschutz

Unter den neu genehmigten Hotels finden sich Betriebe unterschiedlicher Sternebewertungen. Besonders hervorzuheben sind Projekte, die die umfassende Sanierung denkmalgeschützter Gebäude beinhalten. Beispiele hierfür sind die Calle Caballeros 33 oder der Platz Portal Nou im historischen Zentrum. Diese Initiativen tragen nicht nur zur Entwicklung der Hotellerie bei, sondern auch zur Rettung und Bewahrung des architektonischen und archäologischen Erbes Valencias.

Neue Hotelstandorte in Valencia

Die neuen Hotelprojekte verteilen sich strategisch über die Stadt:

  • Ein herausragendes Projekt entsteht zwischen den Straßen Maximiliano Thous und Benipeixcar im Stadtteil Saïdia mit 500 Plätzen.
  • In Malvarrosa wird ein weiteres Hotel mit 339 Stellplätzen in der Calle Antón Martín gebaut.
  • Die Avenida del Puerto Nr. 31 erhält ein drittes großes Projekt mit 248 Stellplätzen.
  • Auch die Umgebung der Plaza del Ayuntamiento wird mit neuen Hotels aufgewertet, darunter 142 Plätze im ehemaligen Telefónica-Gebäude. Weitere Projekte entstehen in den Straßen Pintor Sorolla (228), Barcas (96), Ribera (146), Félix Pizcueta (90) und San Fernando (66).

Erfolgreiche öffentlich-private Zusammenarbeit

Juan Giner, Stadtrat für Stadtplanung, Wohnungsbau und Lizenzen, betont die „gemeinsame Arbeit“ seines Ministeriums mit den Investoren im Hotelsektor. Er erklärt, dass die meisten dieser zukünftigen Hotels bereits mit dem Bau begonnen haben oder in Kürze beginnen werden. Giner kritisiert, dass unter den vorherigen Regierungen viele dieser Projekte jahrelang blockiert waren. Dank der aktuellen öffentlich-privaten Zusammenarbeit konnte die wirtschaftliche Aktivität in Valencia nun deutlich gefördert werden. Diese Entwicklung unterstreicht das Engagement Valencias, einen hochwertigen und nachhaltigen Tourismus zu fördern und gleichzeitig die Lebensqualität seiner Bewohner zu sichern.


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