Unbefristeter Streik der Rettungsschwimmer in Barcelona

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Unbefristeter Streik der Rettungsschwimmer in Barcelona

Ein Bild, das nachdenklich stimmt: Rund 40 Rettungsschwimmer versammelten sich am Freitagmorgen vor dem Rathaus von Barcelona, nicht um die Sonne zu genießen, sondern um für ihre Rechte zu kämpfen. Ausgestattet mit Regenschirmen, Megafonen und Transparenten mit klaren Botschaften wie “Wassersicherheit = Arbeitsrechte”, markierte diese Demonstration den Beginn eines unbefristeten Streiks, zu dem die Gewerkschaft CGT aufgerufen hat. Die Sicherheit an den beliebten Stränden der Metropole steht auf dem Spiel.

Forderungen nach ganzjähriger Sicherheit und mehr Personal

Ignacio García, der Generalsekretär der CGT-Sektion für Rettungsschwimmer, brachte die Kernforderungen gegenüber der Presse auf den Punkt. Es geht um nicht weniger als die grundlegende Sicherheit der Badegäste. Die Streikenden fordern eine Ausweitung des Rettungsdienstes auf das gesamte Jahr und eine deutliche Aufstockung des Personals. “Wir müssen die Sicherheit an den Stränden gewährleisten”, betonte García. Dies sei unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich. Zu den weiteren zentralen Anliegen gehört die Schaffung einer eigenen, aktualisierten Vereinbarung mit dem Betreiber FCC Medioambiente und dem Stadtrat sowie eine aktive und dauerhafte Beteiligung der Stadtverwaltung an der Umsetzung dringend notwendiger Verbesserungen.

“Absolute Prekarität”: Ein Weckruf der Lebensretter

Die Situation wird von den Betroffenen – darunter Rettungsschwimmer, Sanitätstechniker, Krankenschwestern, Bootsbesatzungen und Kapitäne – als “absolute Prekarität” beschrieben. Diese drastische Wortwahl unterstreicht die Dringlichkeit der Lage. Der unbefristete und vollständige Streik, der am Freitag begann, ist ein letzter Ausweg. “Dies ist kein Spiel oder eine persönliche Angelegenheit mit den Strandbesuchern”, warnte García. “Wir wollen unseren Service verbessern und haben die Kapazität, den Streik so lange wie nötig aufrechtzuerhalten, denn wir alle arbeiten schwarz.” Eine schockierende Aussage, die die verzweifelte Lage der Angestellten offenlegt.

50% Mindestleistung: Was bedeutet das für Strandbesucher?

Als Reaktion auf die Streikankündigung hat das Ministerium für Unternehmen und Arbeit der Generalitat am Donnerstag eine Mindestleistung von 50% für den Rettungsdienst an den Stränden Barcelonas angeordnet. Diese Regelung gilt ab sofort und für die gesamte Dauer des Streiks. Der Gewerkschaftsvertreter García machte jedoch deutlich, dass dies keine vollständige Sicherheit bedeutet. Sie hätten die Badegäste aktiv darauf hingewiesen, dass die Sicherheit nicht vollumfänglich garantiert werden kann. An den Wachtürmen wurden Informationen ausgehängt, die auf die Einhaltung der Mindestdienste hinweisen – eine unmissverständliche Warnung an alle, die in den kommenden Tagen die Strände Barcelonas besuchen wollen.


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