Die Guardia Civil hat einen unterirdischen Drogentunnel zwischen Marokko und der spanischen Exklave Ceuta aufgedeckt. Der Tunnel, dessen Eingang sich unter einer metallenen Schachtabdeckung im Boden eines Lagerhauses im Industriegebiet Tarajal befand, führte etwa 12 Meter tief zu einem schmalen, holzverstärkten Gang, der die Grenze unterquerte.
Bilder der Guardia Civil zeigen den Zugangsschacht mit einer Leiter, die in die Tiefe führt. Der Tunnel diente dem Schmuggel großer Mengen Haschisch von Marokko nach Spanien. Die Drogen wurden durch den Tunnel transportiert und anschließend auf Lastwagen verladen, die den Kontrollpunkt der Guardia Civil umfuhren und zum spanischen Festland gelangten.
Die Entdeckung des Tunnels ist Teil der Operation „HADES“, einer umfassenden Untersuchung zu Drogenhandel und Polizeikorruption, die vom spanischen Innenministerium geleitet wird. In den letzten drei Wochen wurden im Rahmen dieser Operation 14 Personen verhaftet, darunter zwei Beamte der Guardia Civil. Im Zusammenhang mit den Verhaftungen wurden drei Lastwagen mit insgesamt über sechs Tonnen Haschisch in versteckten Fächern beschlagnahmt.
Laut der Lokalzeitung El Faro suchten die Behörden bereits seit längerem nach dem Tunneleingang, der offenbar jahrelang unentdeckt in Betrieb war. Die Lage im Industriegebiet Tarajal bot ideale Bedingungen für den unauffälligen Bau und Betrieb: Der Zugang war durch die Lagerhalle vor neugierigen Blicken geschützt, und die Baugeräusche erregten in der industriellen Umgebung keinen Verdacht.
Die Ermittlungen dauern an und weitere Verhaftungen werden erwartet. Zum Schutz der laufenden Ermittlungen wurden bisher keine Namen oder Details zu den Beschuldigten veröffentlicht. Die spanischen Behörden suchen mindestens seit Anfang 2023 nach der Quelle der großen Haschischmengen, die per Lastwagen von Ceuta nach Spanien gelangen.
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