Trumps scharfe Warnung an Sánchez: “Spanien ist zu einem Problem geworden”

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Trumps scharfe Warnung an Sánchez: "Spanien ist zu einem Problem geworden"
ID 120448521 © Florin Seitan | Dreamstime.com

US-Präsident Donald Trump hat auf dem Weg zum NATO-Gipfel in Den Haag eine deutliche Botschaft an den spanischen Premierminister Pedro Sánchez gesandt. Aus seinem Flugzeug heraus erklärte Trump, Spanien sei “zu einem Problem geworden”, wenn es um die Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf die von der NATO angestrebten 5 % des BIP geht. Diese Äußerung, die von Reuters aufgegriffen wurde, unterstreicht die wachsende Spannung zwischen den USA und Spanien bezüglich der Verteidigungsbudgets innerhalb des Bündnisses.

NATO-Ziel 5 % bis 2035: Spaniens Widerstand und die Folgen

Die NATO plant eine ambitionierte Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2035. Dies stellt eine erhebliche Steigerung dar und soll die kollektive Verteidigungsfähigkeit der Allianz stärken. Sánchez’ Plan, lediglich 2,1 % des BIP für Verteidigung auszugeben, steht im krassen Gegensatz zu diesem Ziel. Laut NATO-Generalsekretär Mark Rutte müsste Spanien seine Ausgaben auf bis zu 3,5 % erhöhen, um seinen Verpflichtungen gerecht zu werden. Eine Überprüfung dieser sogenannten Fähigkeitsziele ist für 2029 angesetzt, um den Fortschritt der Mitgliedstaaten zu bewerten.

Regierungsquellen in Madrid haben Trumps Aussage als “seine Meinung” abgetan und betonen, dass die Verhandlungen über Spaniens Rolle und Ausgaben in den letzten Wochen “diskret” verlaufen seien. Dennoch ist klar, dass es bereits zu einem direkten Konflikt der Zahlen gekommen ist. Während alle Verbündeten dem 5 %-Ziel grundsätzlich zugestimmt haben, besteht Moncloa darauf, dass Spanien diese Marke nicht erreichen wird. Länder wie Deutschland, Großbritannien, Schweden, Norwegen und Polen sind bereits auf dem Weg, ihre nationalen Pläne entsprechend anzupassen.

Der Konflikt um die “Capability Targets”

Die spanische Regierung konzentriert sich auf die Capability Targets, also die Quote, die ein Partner innerhalb des Bündnisses erfüllen muss. Sánchez argumentiert, dass Spanien mit 2,1 % seinen fairen Anteil leistet, während Rutte hier Bedenken äußert. Trump hat seit seiner Rückkehr an die Macht stets betont, dass alle Verbündeten die 5 %-Marke erreichen müssen, aufgeteilt in 3,5 % für reine Militärausgaben und 1,5 % für Bereiche wie Cybersicherheit und Grenzkontrolle. Moncloa lehnt dieses Ziel ab, da es den Wohlfahrtsstaat gefährden würde. “Das ist kontraproduktiv”, warnte Sánchez in einem Briefwechsel mit Rutte.

Ruttes Lob für Trump und die NATO-Einigkeit

Parallel zu Trumps Kritik an Spanien veröffentlichte der US-Präsident Nachrichten von Mark Rutte, in denen der NATO-Generalsekretär Trumps Rolle lobt und die Zusage “aller Verbündeten” zum neuen Ziel bekräftigt. Rutte äußerte sich anerkennend: “Sie werden etwas erreichen, was noch kein Präsident der Vereinigten Staaten erreicht hat.” Er feierte Trumps Engagement und dankte ihm auch für seine Rolle bei der Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und dem Iran. “Europa wird viel bezahlen, wie es sein sollte, und es wird Ihr Sieg sein”, schloss Rutte. Ob die Veröffentlichung dieser Nachrichten einvernehmlich erfolgte, ist jedoch unbestätigt.


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