Tragisches Feuer in Saragossa: Ein Toter und zwanzig Verletzte in Pflegeheim

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Feuerwehr Spanien

Ein tragischer Brand in einem Pflegeheim in Saragossa hat am Freitagabend zum Tod eines 93-jährigen Mannes geführt. Zudem mussten zwanzig weitere Bewohner mit Rauchvergiftungen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Das Feuer, das im Seniorenzentrum DomusVi Zalfonada in der Avenida de Salvador Allende, 56, ausbrach, erforderte einen Großeinsatz der Rettungskräfte und die sofortige Evakuierung zahlreicher Bewohner.

Das Inferno bricht aus: Schnelles Handeln rettet Leben

Gegen 23:10 Uhr am Freitagabend loderten die Flammen im unteren Bereich des Gebäudes. Von den insgesamt 132 Bewohnern der Residenz mussten 46 umgehend evakuiert werden. Ein koordiniertes Notfallteam, bestehend aus Nationalpolizei, örtlicher Polizei, Feuerwehr und Gesundheitsdiensten, war schnell vor Ort. Die Einsatzkräfte handelten entschlossen: Um eingeschlossene Personen zu befreien, wurden kurzerhand Fenster eingeschlagen. Zwanzig Bewohner, die Symptome einer Rauchvergiftung aufwiesen, wurden in die Krankenhäuser Miguel Servet, Clinical, Royo Villanova und Nuestra Señora de Gràcia in Saragossa gebracht.

Rettung und Umverteilung: Eine Nacht der Organisation

In den frühen Morgenstunden arbeiteten die Verantwortlichen des Seniorenzentrums DomusVi Zalfonada, in enger Abstimmung mit der Regierung von Aragonien und dem Stadtrat von Saragossa, daran, Notunterkünfte für die 26 Personen zu finden, die nicht in ihre Zimmer zurückkehren konnten. Drei Bewohner wurden auf andere Etagen der Residenz verlegt, vier konnten von ihren Verwandten aufgenommen werden. Zehn Personen fanden vorübergehend im Seniorenheim Ballesol Mariana Pineda Unterschlupf, drei in der Residenz Ballesol Allende und fünf in der Residenz Vitalia Expo.

Heldenhafte Momente: Augenzeugenberichte vom Brand

Augenzeugen schilderten dramatische Szenen der ersten Minuten des Brandes. “Die Kinder haben Fenster eingeschlagen, um die Alten herauszuholen. Sie hatten große Angst”, berichteten sie. Darwin und Walter Castellanos, Kellner der nahegelegenen Bar Gorricho, wurden durch den Rauch auf das Unglück aufmerksam. Als sie sahen, dass ältere Menschen eingeschlossen waren, rannten sie los, um einen Hammer zu holen. Mit diesem schlugen sie Fenster ein, um die Bewohner so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zu bringen. “Wir haben ihnen gesagt, sie sollen sich festhalten”, erzählten die beiden. Das reibungslose Funktionieren der Brandschutztüren verhinderte eine noch größere Katastrophe in dem relativ neuen Gebäude, das aus einem Erdgeschoss und zwei Obergeschossen besteht und eine Kapazität für 150 Personen hat.

Ermittlungen und offizielle Stellungnahmen

Beamte der Wissenschaftlichen Polizei, der Kriminalpolizei und des Dienstgerichts haben die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Zahlreiche Angehörige versammelten sich nach Mitternacht in der Nähe der Residenz, um Informationen über den Zustand ihrer Verwandten zu erhalten. Die Bürgermeisterin von Saragossa, Natalia Chueca, der Delegierte der Regierung in Aragonien, Beltrán Blázquez, sowie die Minister Roberto Bermúdez de Castro (Finanzen) und Carmen Susín (Soziales und Familie), und der Stadtrat Ángel Lorén waren ebenfalls vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen.

Bürgermeisterin Chueca bestätigte, dass das Feuer im Zimmer des Verstorbenen ausgebrochen war, in dem sich zwei Personen befanden. Der 93-Jährige konnte sich leider nicht mehr in Sicherheit bringen. Sie betonte das schnelle Eingreifen der örtlichen Polizei und der Feuerwehr: “Dank dieses schnellen Eingreifens gab es keine weiteren Toten.” Die 19 ins Krankenhaus eingelieferten Personen zeigten keine schwerwiegenden Verletzungen. Chueca hob hervor, dass die Brandschutztür effektiv funktionierte und eine Ausbreitung des Rauches auf einen größeren Teil des Flügels verhinderte. “Das Feuer hat das Erdgeschoss in Mitleidenschaft gezogen. Im zweiten und dritten Fall schlafen die Bewohner, abgesehen von der Angst, friedlich”, erklärte die Bürgermeisterin und versicherte, dass die Familien von der Residenz aus informiert wurden.

Die Ministerin für soziale Wohlfahrt, Carmen Susín, bestätigte, dass 23 Bewohner in andere Pflegeheime in Saragossa verlegt wurden, die bereits kontaktiert worden waren.

Rückblick auf tragische Brände in Saragossa

Dieser tragische Vorfall reiht sich in eine Reihe von Brandkatastrophen in Pflegeheimen in Saragossa ein. In den letzten zehn Jahren gab es in der Region zwanzig Todesopfer bei drei Bränden in Wohnhäusern. Der letzte schwere Unfall ereignete sich am 15. November 2024 in Villafranca de Ebro, bei dem zehn Menschen ums Leben kamen. Das Feuer brach in einem Flügel des psychogeriatrischen Zentrums Jardines de Villafranca aus und verursachte eine massive Rauchentwicklung. Ein weiterer verheerender Brand ereignete sich am 2. Juli 2015 in der Privatresidenz “Santa Fe” in Cuarte de Huerva, nur sechs Kilometer von Saragossa entfernt. Neun ältere Menschen starben, neun weitere wurden verletzt. Die Verursacherin des Brandes, eine Bewohnerin, wurde im Juli 2017 zu 61 Jahren Haft verurteilt.


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