Tickende Zeitbombe unter dem Waschbecken: In Spanien drohen 5.000 Euro Strafe für alte Wasserzähler

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Tickende Zeitbombe unter dem Waschbecken: In Spanien drohen 5.000 Euro Strafe für alte Wasserzähler
Bild: KI

Haben Sie in letzter Zeit einen Blick auf Ihren Wasserzähler geworfen? Falls nicht, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. In wenigen Wochen könnten Tausende von Haushalten in ganz Spanien mit einer saftigen Geldstrafe von bis zu 5.000 Euro konfrontiert werden. Der Grund ist ein kleines, oft ignoriertes Gerät, das kurz davorsteht, für viele zur finanziellen Belastung zu werden.

Warum Spanien den Wechsel zu intelligenten Wasserzählern erzwingt

Bereits im Jahr 2020 hat die spanische Regierung mit der Verordnung ICT/155/2020 eine entscheidende Regelung eingeführt. Diese verpflichtet jeden Haushalt und jede Eigentümergemeinschaft, veraltete Wasserzähler durch moderne, intelligente Zähler (Smart Meter) zu ersetzen. Die gesetzte Frist von fünf Jahren schien lang, doch nun rückt das Ende unaufhaltsam näher: Im September läuft die Zeit ab.

Der Vorstoß ist keine reine bürokratische Schikane. Die Behörden zielen darauf ab, eine flächendeckende digitale und präzise Messung des Wasserverbrauchs zu etablieren. Intelligente Zähler sind in der Lage, Lecks, Fehler im System und Wasserverschwendung effizient aufzudecken. Angesichts der wiederkehrenden Dürreperioden und steigender Energiekosten ist dieser Schritt nicht nur logisch, sondern auch ökologisch und ökonomisch notwendig.

Wer ist konkret zum Handeln verpflichtet?

Die Zuständigkeit für den Austausch ist nicht einheitlich geregelt und sorgt oft für Verwirrung.

  • Eigenheimbesitzer: Wenn Sie ein Einfamilienhaus mit einem eigenen Zähler besitzen, stehen die Chancen gut, dass Ihr lokaler Wasserversorger oder die Gemeinde den Austausch bereits für Sie erledigt hat – in vielen Fällen sogar kostenlos.
  • Wohnungseigentümer in Gemeinschaften: Komplizierter wird es in Mehrfamilienhäusern mit einem gemeinschaftlichen Hauptzähler. Hier liegt die Verantwortung bei der Eigentümergemeinschaft. Die Organisation und die Kosten für das Upgrade müssen von allen Eigentümern gemeinsam getragen werden.
  • Mieter: Als Mieter sollten Sie umgehend Kontakt mit Ihrem Vermieter oder der Hausverwaltung aufnehmen. Der Eigentümer der Immobilie ist gesetzlich dazu verpflichtet, den Zähler auf den neuesten Stand zu bringen.

Was passiert beim Zählerwechsel und was kostet die Untätigkeit?

Die Vorstellung von Bauarbeiten, Staub und tagelangem Wasserausfall ist unbegründet. Der Austausch eines Wasserzählers ist ein schneller und unkomplizierter Vorgang. Ein Techniker ersetzt das alte Gerät durch ein neues, digitales Modell – meist eine Sache von kurzer Dauer.

Die eigentlichen Kosten entstehen nicht durch den Wechsel, sondern durch das Versäumnis. Wer die Frist im September verstreichen lässt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 5.000 Euro rechnen. Eine Summe, die die Kosten für den Austausch um ein Vielfaches übersteigt und für böse Überraschungen sorgen kann.

Darüber hinaus sind alte Zähler notorisch ungenau. Sie können zu einem überhöhten Verbrauchswert führen, wodurch Sie unwissentlich zu viel bezahlen. Oder, noch schlimmer, sie messen zu wenig, was zu massiven Nachzahlungen führen kann, sobald der Fehler entdeckt wird.

Die Vorteile der neuen Technologie: Sparen Sie Geld und schonen Sie Ressourcen

Abgesehen von der Vermeidung einer empfindlichen Strafe bieten intelligente Zähler handfeste Vorteile. Sie ermöglichen eine Echtzeit-Überwachung des Verbrauchs, oft sogar per App auf dem Smartphone. So lassen sich versteckte Lecks frühzeitig identifizieren und der eigene Wasserverbrauch optimieren. In Zeiten, in denen Spanien den Gürtel in der Wasserversorgung enger schnallen muss, hilft jeder Tropfen. Zudem ist die Lebensdauer eines Wasserzählers auf etwa 12 Jahre begrenzt. Danach steigt die Wahrscheinlichkeit für Messfehler erheblich an, weshalb die Regierung nun eine klare Linie zieht.


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