Touristen, die diesen Sommer ihre Reise nach Teneriffa planen, sollten möglicherweise nicht nur Sonnencreme, sondern auch einen Plan B einpacken. Das Hotelpersonal auf der beliebten kanarischen Insel droht damit, im Juli und August jeden Freitag in den Streik zu treten. Eine endgültige Entscheidung über diese Arbeitsniederlegungen, die das Potenzial haben, den Tourismus auf Teneriffa erheblich zu beeinflussen, wird am 16. Juni erwartet.
Was steckt hinter dem drohenden Streik auf Teneriffa?
Die Ursache für die potenzielle Arbeitsniederlegung sind festgefahrene Lohnverhandlungen. Gewerkschaften, die die Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe auf ganz Teneriffa vertreten, fordern eine Lohnerhöhung von 6,5 %. Bisher haben die Hotelbetreiber dieser Forderung nicht zugestimmt, was die Gewerkschaften dazu veranlasst hat, mit wöchentlichen Streiks ab dem 4. Juli zu drohen. Gewerkschaftsvertreter betonen, dass sie für faire Löhne kämpfen und die derzeitigen Profite des Massentourismus nicht angemessen bei den Angestellten ankommen. Den Arbeitgebern wurde eine Frist bis zum 16. Juni gesetzt, um eine Einigung zu erzielen. Sollte bis dahin keine Lösung gefunden werden, könnten die Streiks wie angekündigt am ersten Freitag im Juli beginnen und bis Ende August andauern.
Ist der Streik auf Teneriffa schon beschlossene Sache?
Nein, zum aktuellen Zeitpunkt sind die Streiks noch nicht final bestätigt. Die Arbeitsniederlegungen sind lediglich ein Vorschlag der Gewerkschaften. Am 16. Juni wird über die Durchführung abgestimmt. Eine Einigung vor diesem Datum könnte die Streiks noch komplett abwenden. Die Hotelbesitzer zeigen sich derweil “mäßig optimistisch”, rechtzeitig eine Übereinkunft am Verhandlungstisch zu erzielen. Es handelt sich also um eine Pattsituation, die jederzeit eine Wendung nehmen kann.
Wichtige Informationen für Teneriffa-Urlauber im Juli und August
Sollten Sie einen Urlaub im Juli oder August auf Teneriffa gebucht haben, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:
- Bleiben Sie informiert: Verfolgen Sie nach dem 16. Juni die Nachrichten, um die endgültige Entscheidung über die Streiks zu erfahren. Aktuelle Informationen finden Sie beispielsweise auf Nachrichten.es.
- Mögliche Beeinträchtigungen: Falls die Streiks stattfinden, ist jeden Freitag mit Protesten vor großen Hotels zu rechnen. Dies könnte zu begrenztem Personal und potenziellen Unterbrechungen bei Dienstleistungen wie Essenszubereitung, Zimmerreinigung und Rezeption führen.
- Unbeeinträchtigte Angebote: Die Strände bleiben geöffnet, Fähren verkehren weiterhin und viele lokale Cafés und Bars werden Touristen wie gewohnt willkommen heißen.
- Lokale Unterschiede: Kleinere Pensionen und familiengeführte Hotels, insbesondere in Regionen wie La Orotava oder San Cristobal, könnten von den Streiks weniger oder gar nicht betroffen sein.
Tipps für Reisende: So meistern Sie einen Streik auf Teneriffa
Sollten Sie sich an einem Streik-Freitag auf Teneriffa wiederfinden, bewahren Sie Ruhe und passen Sie Ihre Pläne an:
- Essen gehen: Buchen Sie Mahlzeiten in lokalen Restaurants außerhalb Ihres Hotels. Diese bieten oft authentischere kulinarische Erlebnisse.
- Alternativprogramm: Nutzen Sie die Freitage für entspannende Aktivitäten wie Bootsfahrten, Pool-Tage oder den Besuch lokaler Märkte.
- Trinkgeld geben: Ein großzügiges Trinkgeld kann Solidarität zeigen und die Motivation des Personals vor Ort stärken.
- Erkunden Sie die Insel: Nutzen Sie die Gelegenheit, weniger frequentierte Orte zu entdecken. Weniger Touristen in den Resorts könnten zu ruhigeren Stränden und unerwarteten Entdeckungen führen.
Der Hintergrund: Warum die Streiks auf Teneriffa mehr als nur um Geld gehen
Die derzeitigen Spannungen auf Teneriffa sind nicht allein auf finanzielle Forderungen zurückzuführen. Die Arbeiter argumentieren, dass die Profite aus dem Massentourismus stetig steigen, während die Löhne stagnieren. Die geplanten Sommerstreiks sind auch eine Reaktion auf chaotische Szenen während der Osterfeiertage, als Arbeitsniederlegungen zu langen Warteschlangen und gestörten Dienstleistungen führten. Britische Zeitungen sprachen damals von einem “Urlaub aus der Hölle”. Hinzukommen wachsende Spannungen bezüglich des schlechten Verhaltens einiger Touristen, wie jüngste Vorfälle in Las Veronicas zeigen. Diese Faktoren tragen zu einem Gefühl der Unzufriedenheit bei und führen dazu, dass die Arbeiter nicht nur höhere Löhne, sondern auch eine bessere Behandlung fordern.
Droht eine Ausweitung der Streiks auf ganz Spanien?
Obwohl Teneriffa aktuell im Fokus steht, sind die dortigen Unruhen kein Einzelfall. Auch in anderen touristischen Hotspots Spaniens gibt es ähnliche Bestrebungen. Auf den Balearen, einschließlich Mallorca und Ibiza, gab es in diesem Jahr bereits kleinere Proteste des Gastgewerbepersonals gegen Arbeitsbedingungen und Löhne. In Barcelona haben Gewerkschaften, die Hotel-Housekeeping-Kräfte – bekannt als “Las Kellys” – vertreten, ebenfalls Alarm wegen der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen geschlagen. An der andalusischen Costa del Sol haben Arbeiter Solidaritätsaktionen angedeutet, sollte es auf den Kanarischen Inseln zu keiner Einigung kommen. Die Unzufriedenheit könnte sich somit durch Spaniens touristische Regionen ziehen und die Sommersaison unruhiger gestalten.
Fazit: Vorbereiten statt absagen
Ein Streiksommer auf Teneriffa ist derzeit eine Möglichkeit, aber noch keine Gewissheit. Eine Einigung kann weiterhin erzielt werden. Es ist jedoch ratsam, vorbereitet zu sein. Sollten sich die Streiks am 16. Juni bestätigen, passen Sie Ihre Erwartungen an und seien Sie flexibel. Ein wenig lokales Engagement kann eine Störung in ein spannendes Abenteuer verwandeln und Ihnen eine interessante Geschichte für zu Hause bescheren. Es ist nicht das Ende Ihrer Urlaubsträume, sondern vielmehr der Beginn eines potenziell unerwarteten, aber bereichernden Reiseerlebnisses.
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