Teneriffa: Erste Vulkan-Eruptionsübung Spaniens simuliert Ausbruch des Teide

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Vulkanische Aktivität am Teide: Was die jüngsten Erdbeben für Teneriffa bedeuten
ID 2135821 © Paul Hampton | Dreamstime.com

Das Cabildo de Tenerife startet vom 22. bis 26. Dezember 2025 Spaniens erste groß angelegte Vulkan-Eruptionsübung. Unter dem Titel EU-MODEX Teneriffa 2025 wird in der Gemeinde Garachico eine umfassende Simulation durchgeführt, die den Voralarm und Ausbruch des Teide nachstellt. Ziel ist es, die Schutzmaßnahmen der Bevölkerung zu testen und eine schnelle sowie koordinierte Reaktion im Krisenfall zu gewährleisten.

Evakuierung und Notfallpläne

Am Freitag, den 26. Dezember, erreicht die Übung ihren Höhepunkt: Ab 8 Uhr startet die Simulation, eine Stunde später wird über das ES-ALERT-System eine Testwarnung an alle Mobiltelefone auf Teneriffa gesendet – deutlich gekennzeichnet als „SIMULACRUM“.

Geprobt wird die Evakuierung eines Teils des historischen Zentrums von Garachico, die Unterstützung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität, der Betrieb von Notunterkünften und die Zusammenarbeit von Sicherheits- und Rettungskräften. Für die Dauer der Übung kommt es zwischen 10 und 13 Uhr zu Verkehrsänderungen im Stadtgebiet.

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Breite Zusammenarbeit

Die Eruptionsübung wird vom Cabildo de Tenerife geleitet, unterstützt von der Regierung der Kanarischen Inseln, der Zentralregierung, der EU, sowie einer Vielzahl von Organisationen: Militärische Notfalleinheit, Guardia Civil, Nationalpolizei, Feuerwehr, Brifor, Rotes Kreuz, CSIC und das Vulkanologische Institut der Kanarischen Inseln.

Insgesamt nehmen alle 31 Gemeinden Teneriffas teil, um die Interoperabilität der Behörden zu testen. Parallel finden wissenschaftliche Vorträge, Geotourismus-Routen, Filmzyklen und Bildungsprogramme statt, die das Thema Prävention und Katastrophenschutz in den Fokus rücken.

Teide bleibt ein aktiver Vulkan

Der Teide, Spaniens höchster Berg, zeigte zuletzt Anzeichen erhöhter Aktivität: seismische Schwärme, Bodenverformungen und Gasveränderungen deuten auf Magmabewegungen in tieferen Schichten hin. Dennoch betonen Experten, dass kein akuter Ausbruch bevorsteht.

Der letzte dokumentierte Ausbruch ereignete sich 1798, doch aufgrund seiner geologischen Natur gilt der Teide weiterhin als aktiver Vulkan. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs wird derzeit mit 40 % eingeschätzt – etwas niedriger als auf La Palma (50 %).

Historische Erinnerung: Garachico 1706

Die Wahl Garachicos als Übungsort ist historisch bedeutsam: 1706 zerstörte der Ausbruch des Vulkans Trevejo große Teile der wohlhabenden Handelsstadt. Lava verschüttete den Hafen und beendete die wirtschaftliche Blüte. Viele Bewohner flohen, der Handel verlagerte sich nach Santa Cruz.

Präventionskultur im Mittelpunkt

Für Inselpräsidentin Rosa Dávila geht es bei der Übung um mehr als nur den Teide:

„Wir wollen eine echte Kultur der Prävention fördern – nicht nur gegenüber vulkanischen Risiken, sondern auch gegenüber Naturgefahren wie Überschwemmungen oder Bränden.“

Die Bevölkerung soll lernen, im Ernstfall besonnen zu reagieren und die Notfallprotokolle zu kennen.


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