Tausende Ferienwohnungen in Spanien vor dem Aus? Digitales Mietregister steht vor dem Kollaps

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Tausende Ferienwohnungen in Spanien vor dem Aus? Digitales Mietregister steht vor dem Kollaps
Image by tirachard on Freepik

Spaniens beliebter Ferienwohnungsmarkt steht vor einer beispiellosen Krise. Ab dem 1. Juli 2025 droht Tausenden von legal betriebenen Ferienwohnungen das Aus – nicht etwa wegen illegaler Praktiken, sondern aufgrund eines Versagens des neuen zentralen digitalen Mietregisters der Regierung. Die Plattform, die eigentlich für mehr Ordnung sorgen sollte, ist hoffnungslos überlastet und stellt Vermieter sowie Urlauber vor enorme Probleme.

Ein digitales Fiasko: Über 70% der Ferienwohnungen nicht registriert

Laut dem spanischen Ferienwohnungs-Verband Fevitur hat sich bisher mehr als 70% des bestehenden Angebots nicht erfolgreich im neuen Register anmelden können. Das staatlich verwaltete System erweist sich als technisch unzureichend, was schwerwiegende Folgen für die gesamte Tourismusbranche in Spanien hat. Viele bereits registrierte Wohnungen werden nicht anerkannt, und neue Anträge bleiben unbearbeitet.

Urlauber spüren die Auswirkungen bereits: Stornierungen und Engpässe

Die ersten Anzeichen dieses digitalen Desasters sind bereits spürbar. Immer mehr Urlauber berichten von unerwarteten Stornierungen durch ihre Gastgeber oder stellen fest, dass in beliebten Regionen wie Andalusien, Katalonien, Valencia oder auf den Balearen kaum noch legale Ferienwohnungen auffindbar sind. Der Grund ist das neue staatliche Register für Kurzzeitvermietungen, das ab dem 1. Juli 2025 verpflichtend ist – selbst wenn die Wohnungen bereits bei den jeweiligen autonomen Regionen registriert sind.

Regulierungswunsch trifft auf technisches Chaos

Die spanische Regierung verfolgt mit dem Register das Ziel, den Kurzzeitvermietungsmarkt zu kontrollieren, Steuerhinterziehung zu bekämpfen und illegale Angebote zu unterbinden. Kritiker bemängeln jedoch, dass das System überhastet und ohne ausreichende technische Vorbereitung eingeführt wurde. Das Ergebnis ist ein digitales Chaos, bei dem selbst rechtmäßig betriebene Wohnungen keine offizielle Zulassung erhalten, da die Plattform bestehende regionale Genehmigungen nicht anerkennt oder Anträge unbearbeitet lässt. Dies untergräbt das Vertrauen in die staatliche Regulierung.

Drohender Wirtschaftlicher Schaden: Milliardenverluste für Spanien

Fevitur warnt eindringlich vor einem massiven wirtschaftlichen Schaden. Schätzungen zufolge könnten zwischen Juli und Dezember 2025 bis zu 13,737 Milliarden Euro an Tourismuseinnahmen verloren gehen, sollte die aktuelle Situation anhalten. Dies wäre ein herber Schlag für die spanische Wirtschaft, die stark vom Tourismus abhängt. Gleichzeitig befürchtet der Verband eine gefährliche Entwicklung: Viele Vermieter könnten sich gezwungen sehen, ihre Wohnungen außerhalb des offiziellen Systems weiterhin anzubieten. Dies würde einen unerwünschten Rückschritt bedeuten und das Wachstum des Schwarzmarktes sowie illegaler Vermietungen fördern.

Spanien droht touristisches Chaos im Sommer 2025

Für Millionen europäischer Urlauber ist Spanien das Sommerziel Nummer eins. Doch nun droht der Markt für Ferienwohnungen im Sommer 2025 massiv aus dem Gleichgewicht zu geraten. Fevitur fordert daher dringend ein sofortiges Moratorium, eine bessere Koordination mit den Regionen und eine umfassende technische Überarbeitung des Systems. Nur so kann das Vertrauen von Touristen und Vermietern zurückgewonnen und ein touristisches Chaos in der Hochsaison verhindert werden.


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