Die Guardia Civil konnte in Málaga zahlreiche exotische Tiere sicherstellen, die illegal zum Verkauf angeboten wurden. Unter den lebenden Tieren befanden sich Leoparden, Affen und ein Flamingo. Zusätzlich wurden sterbliche Überreste wie Zebrafelle und Schildkrötenpanzer gefunden.
Im Zusammenhang mit diesem Fall des illegalen Online-Handels mit geschützten Arten wurden 26 Personen angeklagt. Die Guardia Civil (Benemérita) beschlagnahmte insgesamt 17 lebende Tiere.
Die verdeckte Operation mit dem Codenamen “Faunus” (lateinisch für “Tier”) deckte 24 Straftaten auf und führte zur Beschlagnahmung von Schusswaffen und professioneller Wildererausrüstung.
In Spanien gelten strenge Gesetze bezüglich der Jagd- und Fischereisaison. Die Entnahme von Jungfischen ist verboten, um das Überleben der Fischbestände zu sichern.
Die Verdächtigen operierten mit illegalen, nicht registrierten Schiffen und missachteten Sicherheitsvorschriften. Einige der Beschuldigten waren bereits wegen ähnlicher Delikte vorbestraft und hatten noch offene Bewährungsauflagen, gegen die sie ebenfalls verstoßen haben.
Im Zuge der Operation “Faunus” wurden insgesamt 116 Inspektionen durchgeführt (46 im Bereich Fischerei und 70 im Bereich Jagd). Dabei wurden 141 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, darunter Verstöße gegen Schonzeiten, Jagd und Fischerei ohne Genehmigung in geschützten Gebieten sowie Missachtung von Sicherheitsvorschriften.
Die Ermittlungen wurden vom spanischen Naturschutzdienst (SEPRONA) unter Leitung der Umweltstaatsanwaltschaft Málaga geführt. Die CITES-Behörde des Ministeriums für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung sowie das Rettungszentrum für exotische Säugetiere “AAP Primadomus” unterstützten die Operation aufgrund ihrer Expertise in der Pflege beschlagnahmter Arten. Alle Beweismittel wurden der Umweltstaatsanwaltschaft Málaga übergeben.
Dieser Fall ist jedoch nicht der einzige Vorfall im Zusammenhang mit Tierkriminalität in Málaga im Jahr 2025. Erst vor kurzem rettete die Guardia Civil fast 200 misshandelte Tiere aus überfüllten, unhygienischen Räumen, in denen sie sich inmitten von scharfen Gegenständen und kranken Artgenossen befanden.
Die Tiere wurden laut Guardia Civil in privaten Zwingern, landwirtschaftlichen Betrieben, Zoos und Tierheimen entdeckt. Im Rahmen der Operation “Malum” führte der Naturschutzdienst (Seprona) unter Leitung der Umweltstaatsanwaltschaft Málaga 255 Kontrollen durch. Dabei wurden 830 Tiere verschiedener Arten inspiziert und über 540 Verstöße gegen Tierschutzbestimmungen festgestellt.
Die meisten Verstöße betrafen Tierschutz, Dokumentation und Gesundheitsvorschriften. 55 Verstöße bezogen sich auf den Besitz potenziell gefährlicher Tiere. Gegen 42 Personen in verschiedenen Gemeinden der Provinz wird ermittelt.
Zu den Missständen gehörten Hunde mit kupierten Ohren und Schwänzen, Tiere mit Schuss- oder Schrotverletzungen, vernachlässigte Pferde ohne Futter und Wasser sowie stark unterernährte Tiere am Rande des Todes.
Die geretteten Tiere wurden an Tierschutzorganisationen und Tierheime übergeben. Nur in weniger schwerwiegenden Fällen verblieben die Tiere unter behördlicher Aufsicht bei ihren Besitzern.
Zum Zeitpunkt der Berichterstattung wurden keine Informationen zur ethnischen Herkunft der Täter veröffentlicht. Es ist jedoch bekannt, dass in einigen Kulturen bestimmten Tieren oder ihren Körperteilen medizinische Eigenschaften zugeschrieben werden, was den illegalen Handel befeuert. So gilt beispielsweise pulverisiertes Nashornhorn in manchen Kulturen als Heilmittel gegen Krebs und Alterserscheinungen, was wissenschaftlich jedoch unhaltbar ist. Flamingos werden wegen ihrer leuchtend rosa Farbe gejagt, wobei die Händler oft nicht wissen, dass diese Farbe von ihrer natürlichen Ernährung mit Garnelen stammt. In Gefangenschaft verlieren die Vögel ihre Farbe und werden weiß.
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