Die Inflation in Spanien hat im Mai einen bemerkenswerten Rückgang verzeichnet und ist um drei Zehntelprozentpunkte auf 1,9 % gesunken. Dies markiert den niedrigsten Wert seit Oktober des Vorjahrs, als die Rate bei 1,8 % lag. Diese Entwicklung, die das Nationale Institut für Statistik (INE) am Freitag bekannt gab, unterstreicht eine anhaltende Entspannung der Preisentwicklung in Spanien.
Drei Monate in Folge: Inflationsrate auf dem Rückzug
Mit dem aktuellen Rückgang setzt sich der Trend einer sinkenden Jahresinflationsrate in Spanien bereits den dritten Monat in Folge fort. Dies ist ein positives Signal für die spanische Wirtschaft und die Verbraucher.
Gründe für den Rückgang: Tourismus, Verkehr und Strompreise
Laut INE sind mehrere Faktoren für die Abschwächung des Verbraucherpreisindex (VPI) auf 1,9 % verantwortlich. Eine maßgebliche Rolle spielten dabei günstigere Versicherungen im Freizeit- und Kulturbereich sowie ein spürbarer Preisverfall in der Verkehrsgruppe. Darüber hinaus stiegen die Strompreise im Mai weniger stark an als im Vorjahresmonat. Quellen aus dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Gewerbe unter der Leitung von Carlos Cuerpo hoben insbesondere die positive Entwicklung der tourismusbezogenen Dienstleistungen und die gute Entwicklung der Strompreise als ausschlaggebende Faktoren hervor.
Spanien unter EZB-Ziel: Robustes Wirtschaftswachstum
Das Wirtschaftsministerium betonte zudem, dass die Inflation in Spanien weiterhin unter dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegten Referenzniveau von 2 % liegt. Dies zeigt die Stabilität der spanischen Wirtschaft. „Die spanische Wirtschaft zeigt nach wie vor eine große Fähigkeit, einen kontinuierlichen Rückgang der Inflation mit einem der höchsten Wachstumsraten unter den Industrieländern zu verbinden, was im aktuellen Kontext hoher internationaler Unsicherheit besonders relevant ist“, so das Wirtschaftsministerium. Dies unterstreicht die Resilienz und das Wachstumspotenzial Spaniens in einem herausfordernden globalen Umfeld.
Kerninflation folgt dem Trend: Entspannung auch ohne volatile Komponenten
Die sogenannte Kerninflation, die unverarbeitete Nahrungsmittel und Energieprodukte ausschließt und somit ein klareres Bild der zugrunde liegenden Preisentwicklung liefert, schwächte sich im Mai ebenfalls ab. Sie sank um drei Zehntelprozentpunkte auf 2,1 %, was zwei Zehntel über dem allgemeinen Index liegt. Nach einem leichten Anstieg im April setzt die Kerninflation ihren Abwärtstrend fort. Auf Monatsbasis blieb der VPI im Mai gegenüber April unverändert, wodurch die Serie monatlicher Anstiege der letzten sieben Monate beendet wurde.
Harmonisierter VPI bestätigt Entwicklung
Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), der für europäische Vergleiche herangezogen wird, senkte seine Jahresrate im Mai ebenfalls um drei Zehntel auf 1,9 % und verzeichnete einen monatlichen Rückgang um 0,1 %. Die Kerninflation im HVPI wird für Mai auf 2,1 % geschätzt. Das INE wird die endgültigen VPI-Daten für Mai am 13. Juni veröffentlichen.
Abonniere unseren Newsletter