Spanische Börse im Griff von BlackRock: Larry Finks Einfluss auf die spanische Wirtschaft

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BlackRock expandiert in Spanien mit neuer Immobiliengesellschaft in Madrid

BlackRock hat erneut Geschichte geschrieben! Als weltweit erster Vermögensverwalter überschritt das von Larry Fink geführte Unternehmen zum Ende des ersten Halbjahres die magische Marke von 12 Billionen Dollar an verwaltetem Vermögen. Dieses historische Allzeithoch wurde maßgeblich durch die starken US-Aktienmärkte und einen beeindruckenden Anstieg der Nettokundenzuflüsse um 18 % auf 68 Milliarden Dollar beflügelt. Ein entscheidender Faktor für diesen Erfolg ist auch die unangefochtene Führungsposition von BlackRock an der spanischen Börse.

Ein “diskreter” Riese: BlackRocks Strategie in Spanien

Mit einem bewusst “diskreten” Profil, das sich durch stabile Langzeitpositionen ohne aktive Aufsichtsratssitze auszeichnet, hat sich BlackRock in Spanien als vertrauenswürdiger Investor etabliert. Der größte Fonds der Welt hält Beteiligungen an etwa zwanzig der 35 Unternehmen, die den wichtigen spanischen Leitindex Ibex 35 bilden. Laut Daten, die von La Información Económica bei der Nationalen Kommission für den Wertpapiermarkt (CNMV) zusammengetragen wurden, beläuft sich das aktuelle Aktienportfolio von BlackRock in Spanien auf beeindruckende 39,348 Milliarden Euro. Das entspricht 4,5 % der Gesamtmarktkapitalisierung des Ibex 35, die am Ende der Handelssitzung am Dienstag bei 856,194 Milliarden Euro lag.

Damit ist BlackRock der Referenzaktionär an der spanischen Börse und hält an 23 der im Ibex notierten Unternehmen mehr als 3 % des Kapitals. Diese Präsenz übertrifft sogar die Beteiligungen großer spanischer Investoren wie Amancio Ortega. Der Fokus liegt dabei klar auf dem Energie- und Bankensektor, die als Haupttreiber des selektiven Index in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Wertsteigerung erfahren haben. Dies hat nicht nur die Positionen von BlackRock, die vor einem Jahr noch bei fast 25 Milliarden Euro lagen, erheblich aufgewertet, sondern auch zu einer Anpassung und Erhöhung der Bestände geführt.

Neueste Umstrukturierung: Fokus auf den Bankensektor

Die jüngste Umstrukturierung der Portfolios von BlackRock erfolgte Anfang des Monats, parallel zum Abschluss des Kaufs der Investmentgesellschaft HPS Investment Partners. Im Zuge dieser Operation erhöhte der US-Riese sein Gewicht im Bankensektor, insbesondere bei den an einem Übernahmeangebot beteiligten Banken: Bei der BBVA stieg der Anteil von 6,8 % auf 7,158 % – der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen bei der CNMV. Auch an der Banco Sabadell erhöhte sich die Beteiligung von 6,624 % auf 6,759 %.

BlackRocks Präsenz im Ibex 35 nach der Anpassung:

  • NATURGY: 18,831 %
  • REPSOL: 7,176 %
  • BBVA: 7,158 %
  • BANCO SANTANDER: 6,861 %
  • BANCO SABADELL: 6,759 %
  • IBERDROLA: 6,254 %
  • ENAGÁS: 5,979 %
  • BANKINTER: 5,967 %
  • AMADEUS: 5,498 %
  • REDEIA: 5,225 %
  • ACS: 5,057 %
  • CELLNEX: 5,013 %
  • TELEFÓNICA: 4,955 %
  • CAIXABANK: 4,68 %
  • MERLIN PROPERTIES: 4,632 %
  • ACCIONA ENERGÍA: 4,562 %
  • FLUIDRA: 4,304 %
  • GRIFOLS: 4,274 %
  • AENA: 4,193 %
  • IAG: 3,646 %
  • FERROVIAL: 3,6 %
  • COLONIAL: 3,465 %
  • ACCIONA: 3,525 %

Spaniens Börse: BlackRocks “Lieblings”-Investition in der Eurozone

Die Reichweite von BlackRock an der spanischen Börse geht über diese direkten Beteiligungen hinaus. Das Unternehmen hält auch Positionen unter 3 %, die nicht als “signifikante Beteiligung” von der spanischen Aufsichtsbehörde ausgewiesen werden müssen. Beispiele hierfür sind Unternehmen wie Inditex oder Puig, bei denen der amerikanische Fonds ebenfalls präsent ist, deren genaue Daten jedoch nicht offiziell an die Regulierungsbehörde übermittelt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass ein Großteil der Mehrheitsbeteiligungen von BlackRock auf passive Investitionen (ETFs) zurückzuführen ist. Dies bedeutet, dass viele dieser Bestände nicht auf einzelne Ermessensentscheidungen, sondern auf die automatische Replikation von Börsenindizes basieren. Die erwähnten Anpassungen optimieren somit die Positionen in einer vorausschauenden Weise.

Das Engagement von BlackRock an der spanischen Börse ist kein Zufall. Dies wurde im Ausblick für das zweite Halbjahr deutlich, in dem die Konzernexperten ihren Kunden empfahlen, spanische Aktien “überzugewichten” – aufgrund der soliden Fundamentaldaten der spanischen Wirtschaft. Diese Analyse gewinnt zusätzlich an Relevanz, da Spanien das einzige Land in der Eurozone ist, für das BlackRock seine positive Einschätzung beibehält.

Globale Stärke: BlackRocks Widerstandsfähigkeit in unsicheren Zeiten

Zurück zum globalen Geschäft: Der jüngste Halbjahresbericht von BlackRock unterstreicht die beeindruckende Widerstandsfähigkeit des Unternehmens angesichts der Unsicherheiten, die die Weltwirtschaft prägen. Geopolitische und handelspolitische Spannungen, deren Epizentrum oft das Weiße Haus ist, haben die globalen Aktienmärkte erschüttert. Doch weit davon entfernt, sich verlangsamen zu lassen, beschleunigte BlackRock seine Gewinne auf 1,593 Milliarden Dollar (1,364 Milliarden Euro), ein Anstieg von 7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2024. Die Direktoren blicken optimistisch auf den Rest des Jahres. Larry Fink betonte in der anschließenden Präsentation vor seinen Investoren: “Wir gehen mit beachtlicher Dynamik und einem soliden Portfolio an Chancen in die für uns historisch stärkste zweite Jahreshälfte.”


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