Spaniens Stauseen unter Druck: Hitze lässt Pegel auf 62 Prozent sinken

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Stausee Spanien

Die anhaltende Hitzewelle in Spanien fordert ihren Tribut: Die Wasserreserven in den Stauseen auf der Iberischen Halbinsel sind in der vergangenen Woche erneut deutlich gesunken. Aktuell liegen sie bei nur noch 62 Prozent ihrer Gesamtkapazität, was einem Speicherstand von 34.734 Kubikhektometern entspricht. Trotz eines beachtlichen Rückgangs um 1.055 Kubikhektometer (1,9 Prozentpunkte) innerhalb von nur sieben Tagen gibt es einen entscheidenden Lichtblick: Die derzeitigen Wasserstände sind signifikant höher als im Vorjahr und übertreffen sogar den Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

Der aktuelle Stand der Wasserreserven im Detail

Die neuesten Zahlen, die vom Ministerium für den ökologischen Wandel veröffentlicht wurden, zeichnen ein klares Bild. Während der massive Wasserverlust Grund zur Sorge gibt, zeigt der historische Vergleich eine beruhigende Tendenz. Die Becken speichern derzeit 4.609 Kubikhektometer mehr Wasser als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (damals 30.125 hm³) und sogar 6.315 Kubikhektometer mehr als im Durchschnitt der letzten Dekade (28.419 hm³). Diese Puffer sind entscheidend, um die Versorgungssicherheit während der extrem trockenen Sommermonate zu gewährleisten.

Regionale Unterschiede: Wo die Situation am kritischsten ist

Die Lage stellt sich landesweit jedoch sehr unterschiedlich dar. Während die Niederschläge sich zuletzt auf den Atlantikhhang konzentrierten – mit einem Spitzenwert von 32,8 Litern pro Quadratmeter in Salamanca – blieb der Mittelmeerraum weitgehend trocken. Dies führt zu erheblichen Diskrepanzen bei den Füllständen.

Am kritischsten ist die Situation im Einzugsgebiet des Segura, wo die Reserven auf einen besorgniserregenden Tiefstand von nur 25,5 Prozent gefallen sind. Auch die Becken von Guadalete-Barbate (45,8 %) und Guadalquivir (47,7 %) liegen bereits unter der 50-Prozent-Marke. Im Gegensatz dazu zeigen sich die Binnenbecken des Baskenlandes mit einem stabilen Füllstand von 85,7 % unbeeindruckt von der Hitze.

Die größten Wasserverluste der Woche

Den prozentual stärksten Rückgang verzeichneten die galizische Küste (minus 3,5 Prozentpunkte) und das Ebro-Becken (minus 3,3). Dicht dahinter folgen die Einzugsgebiete des Duero (minus 3,1) sowie des Tejo und des Segura (jeweils minus 2,0). Diese Zahlen verdeutlichen, dass trotz der vergleichsweise guten Ausgangslage der Wasserverbrauch und die Verdunstung durch die Hitze die Reserven schnell aufzehren. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Lage weiterentwickelt, insbesondere wenn weitere Hitzewellen das Land treffen.


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