Spaniens Pädophile bezeichnen Kinder als “Caldo de Pollo” und in vielen Fällen sind sie Eltern

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caldo de pollo Spanien Eltern Kinder
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Die Spezialistengruppe der katalanischen Polizei gegen Kinderpornografie (Gruppe 41) gab Einblicke in die erschreckende Welt der Online-Pädophilie. In einem Interview erklärten drei Beamtinnen und vier Beamten, wie Täter im Internet nach kinderpornografischem Material suchen und welche Strategien sie anwenden.

Demnach verwenden Pädophile verschiedene Suchbegriffe, darunter Abkürzungen wie “CP” (für “Caldo de Pollo” – Hühnersuppe) oder “PTHC”, aber auch explizitere Begriffe wie “Pädo” oder “Pädophilie”. Zusätzlich nutzen sie Symbole wie blaue Dreiecke, rosa Herzen oder Schmetterlinge, um ihre sexuellen Präferenzen gegenüber Jungen, Mädchen oder beiden Geschlechtern in Online-Foren anzuzeigen und sich untereinander zu identifizieren.

Das Täterprofil entspricht in 99,9 % der Fälle dem eines Mannes, wobei das Alter stark variiert – von Minderjährigen bis hin zu Rentnern. Der Großteil der Täter ist jedoch zwischen 30 und 60 Jahre alt. Erschreckenderweise gehören laut den Beamten in vielen Fällen sogar Eltern zu den Tätern. “Dieses Verbrechen ist sehr intim. Täter brauchen Momente der Ungestörtheit, um kinderpornografisches Material zu konsumieren”, so die Beamten. Etwa die Hälfte der Täter konsumiere das Material lediglich, während andere es auch speichern und archivieren.

Oftmals beginne der Konsum von Kinderpornografie aus Neugierde. Jugendliche, die sich zunächst altersgerechte Pornografie ansehen, könnten im Laufe der Zeit ihre Suche ausweiten und so in die Pädophilie abdriften.

Der Austausch von kinderpornografischem Material findet hauptsächlich im Darknet, über Messenger-Dienste oder in sozialen Netzwerken statt. Unternehmen wie Google verfügen jedoch über Systeme zur Identifizierung solcher Dateien und alarmieren die Polizei bei verdächtigen Aktivitäten. Innerhalb der Pädophilen-Gruppen herrsche ein gewisser Zwang zur aktiven Teilnahme. Passives Konsumieren werde nicht toleriert und führe oft zum Ausschluss aus der Gruppe. Obwohl viele der geteilten Videos alt seien, teilweise aus den 90er Jahren, bestehe in den Gruppen eine hohe Nachfrage nach neuem Material.

Sobald die Polizei genügend Beweise gegen einen Verdächtigen gesammelt hat, wird ein Hausdurchsuchungsbefehl beantragt, um elektronische Geräte zu beschlagnahmen und den Verdächtigen festzunehmen. Die Konfrontation mit den Vorwürfen sei für die Betroffenen und ihre Familien – oft Ehefrauen und Kinder – ein Schock. Viele Täter leugnen die Taten nicht und zeigen sogar Reue. “Sie wissen, dass es falsch ist”, betonen die Beamten. Gleichzeitig scheinen viele Täter nicht in der Lage zu sein, die Schwere ihrer Taten und das Leid der Opfer zu erfassen, selbst wenn sie eigene Kinder im gleichen Alter haben.

Der Großteil des kinderpornografischen Materials stammt aus Südamerika, Russland und Asien und zeigt häufig Kinder in prekären Lebenslagen, die über das Darknet angeboten werden. Diese Kinder werden früh sexualisiert und die Missbrauchshandlungen für sie normalisiert. Die Identifizierung der Opfer gestaltet sich schwierig, insbesondere wenn sie im Ausland leben. Lebt das Opfer möglicherweise im Umfeld des Täters, wird es befragt und gegebenenfalls werden Fotos des Opfers im Umfeld gezeigt.

Neben virtueller Kinderpornografie gibt es auch Fälle, in denen Täter selbst Fotos und Videos von Kindern in öffentlichen Räumen wie Parks oder an Stränden erstellen. Der einfache Zugang zu Online-Material führe jedoch dazu, dass virtuelle Fälle überwiegen. Manche Täter würden jedoch auch selbst aktiv werden, wenn sie der Internetvideos überdrüssig seien.

Die Gruppe 41 klärt in Schulen über Cybersicherheit auf und rät Schülerinnen und Schülern davon ab, persönliche Informationen online zu teilen. “Sobald etwas im Internet ist, verliert man die Kontrolle darüber”, so die Beamten. Auch in der Cloud gespeicherte Daten hinterlassen Spuren und können von der Polizei gefunden werden.

Die Arbeit der Beamten der Gruppe 41 erfordert Ausdauer und Belastbarkeit. Sie müssen große Mengen an beschlagnahmtem Material sichten und auswerten. Psychologische Betreuung steht ihnen zur Verfügung. Die Suche nach eigenproduziertem Material hat oberste Priorität, da in diesen Fällen das Opfer im näheren Umfeld des Täters leben könnte.

Die sieben Beamten der Gruppe 41 in Barcelona bearbeiten alle Anzeigen wegen Kinderpornografie in Katalonien und leiten sie gegebenenfalls an Kollegen in anderen Provinzen weiter. Im Jahr 2023 (vermutlich, da der Text von 2023 zu stammen scheint) wurden bereits 60 Hausdurchsuchungen in Barcelona durchgeführt, hinzu kommen weitere in anderen Provinzen, sodass sich die Gesamtzahl auf etwa 100 beläuft.

Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend für die Erstellung von kinderpornografischem Material missbraucht. Mit KI können neue Inhalte aus bestehenden Fotos generiert oder sogar komplett erfunden werden. Die Polizei muss mit dieser Entwicklung Schritt halten und sich ständig fortbilden, um die neuen Herausforderungen bewältigen zu können. Die Beamten nehmen an Fachkongressen teil, um sich über die neuesten Technologien und Ermittlungsmethoden zu informieren. Trotz der neuen Technologien bleiben die grundlegenden Ermittlungsprinzipien jedoch gleich.


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