Spanien verurteilt Israels Plan zur Besetzung des Gazastreifens aufs Schärfste

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Katalonien schließt aus Protest gegen das Massaker in Gaza sein Außenbüro in Israel
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Die spanische Regierung hat über Außenminister José Manuel Albares die Entscheidung der israelischen Regierung, eine Verschärfung der militärischen Besatzung im Gazastreifen voranzutreiben, “entschieden” und unmissverständlich verurteilt. Diese Entwicklung markiert einen kritischen Punkt in der Haltung Spaniens zum Nahostkonflikt und findet international breite Beachtung.

Außenminister Albares: “Nur mehr Zerstörung und Leid”

In einer klaren Stellungnahme über soziale Netzwerke warnte Außenminister Albares eindringlich vor den Folgen des israelischen Vorhabens. “Es würde nur noch mehr Zerstörung und Leid verursachen”, betonte er. Die Prioritäten seien unmissverständlich: “Ein dauerhafter Waffenstillstand, die massive und sofortige Einfuhr humanitärer Hilfe und die Freilassung aller Geiseln sind dringend erforderlich.” Albares bekräftigte die langjährige Position Spaniens und erklärte, dass ein “endgültiger Frieden in der Region nur durch die Umsetzung der Zweistaatenlösung erreicht werden kann, die einen realistischen und lebensfähigen Staat Palästina beinhaltet”.

Harte Kritik von Sumar und Podemos: Forderungen nach Sanktionen

Auch die linken Koalitionspartner Sumar und Podemos reagierten scharf und appellierten an die internationale Gemeinschaft, nicht länger “wegzuschauen”. Sie forderten eine energische Reaktion, um den “völkermörderischen Staat Israel” zu stoppen, nachdem das israelische Sicherheitskabinett die Besetzung von ganz Gaza-Stadt genehmigt hatte.

Sumar drängte auf konkrete Maßnahmen wie “Sanktionen und Embargos” und forderte, den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu für seine Handlungen juristisch zur Verantwortung zu ziehen. Man werde es “für den Rest unseres Lebens bereuen”, wenn diese Aktionen nicht gestoppt würden. Podemos richtete sich direkt an die Regierung von Pedro Sánchez und betonte die Dringlichkeit, die Besatzung durch ein “vollständiges Waffenembargo und den Abbruch der kommerziellen und diplomatischen Beziehungen” zu beenden.

Netanjahus umstrittener Plan für Gaza

Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Freitag dem militärischen Plan von Premierminister Benjamin Netanjahu grünes Licht erteilt. Dieser sieht vor, die vollständige Kontrolle über Gaza-Stadt im Norden der Enklave zu übernehmen. Ziel sei es, die Hamas zu besiegen. Der mehrphasige Plan umfasst nach der Besetzung die Entwaffnung der Hamas, die Rückgabe aller Geiseln, die Entmilitarisierung des Gazastreifens sowie die Etablierung einer israelischen Sicherheitskontrolle und einer “alternativen Zivilverwaltung”, die weder die Hamas noch die Palästinensische Autonomiebehörde sein soll.

Breite Ablehnung: UNO und israelische Opposition warnen

Der Plan stößt auf breite internationale und nationale Ablehnung. Die Vereinten Nationen (UNO) forderten Israel auf, das Vorhaben “sofort” zu stoppen. Der Leiter der Menschenrechtsabteilung der UNO warnte, die Besetzung würde zu einer neuen “massiven Zwangsvertreibung”, zu “mehr Morden, mehr unerträglichem Leid, sinnloser Zerstörung und grausamen Verbrechen” führen. Auch innerhalb Israels ist der Widerstand groß. Oppositionsführer Yair Lapid bezeichnete den Plan als “eine Katastrophe, die zu vielen weiteren Katastrophen führen wird”. Ebenso fehlt die Unterstützung der Familien der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln.


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