Spanien verliert an Attraktivität: Sánchez’ Politik vertreibt ausländisches Kapital

1230
Spanien verliert an Attraktivität: Sánchez' Politik vertreibt ausländisches Kapital
ID 96887369 © Ruletkka | Dreamstime.com

Spanien ist aus den Top 10 der weltweit attraktivsten Länder für ausländische Direktinvestitionen (FDI) gefallen. Der aktuelle FDI Confidence Index von Kearney, zusammen mit dem Institute of Economic Studies (IEE) in Madrid vorgestellt, zeigt einen deutlichen Vertrauensverlust. Spanien ist im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze zurückgefallen und belegt nun den 11. Rang, nachdem der Vertrauensindikator um 13 % gesunken ist.

Warum Spanien für Investoren weniger attraktiv ist

Bei der Präsentation des Berichts, an der Íñigo Fernández de Mesa, Präsident des IEE, und Generaldirektor Gregorio Izquierdo teilnahmen, wurden die Hauptfaktoren für den Verlust an Attraktivität Spaniens als Investitionsziel analysiert. In einem globalen Kontext, der von geopolitischen Spannungen, wirtschaftlicher Unsicherheit und strukturellen Veränderungen geprägt ist, fallen besonders die Rechtsunsicherheit, eine übermäßige Bürokratie und ein hoher Steuerdruck ins Gewicht.

Obwohl Investoren Aspekte wie technologische Innovation (29 %) und die Qualität der Infrastruktur (26 %) positiv bewerten, überwiegen die Bedenken. Als größte Hindernisse für ausländische Direktinvestitionen werden die Komplexität der Regulierung, die mangelnde Wirksamkeit der bestehenden Rechtsvorschriften, ein unzureichender Schutz von Eigentumsrechten und das Fehlen wettbewerbsfähiger steuerlicher Anreize genannt. Gregorio Izquierdo warnte bei der Vorstellung der Studie: „Das Land braucht Strukturreformen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und gegenüber Volkswirtschaften wie Italien, das Spanien im Jahr 2025 in diesem Indikator überholt hat, Boden gutzumachen.“

Globale Wettbewerber und Spaniens Position

Die Vereinigten Staaten führen das Ranking weiterhin an, gefolgt von Kanada, dem Vereinigten Königreich und Japan. Deutschland und China sichern sich die Plätze fünf und sechs, während Frankreich, Italien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Australien die Top Ten vervollständigen. Spanien ist somit vom 9. auf den 11. Platz abgerutscht, ein Rückgang um zwei Punkte zwischen den Kearney-Indizes von 2024 und 2025.

Madrid als Investitionsmagnet in Spanien

Trotz des nationalen Rückgangs zeigt sich regional ein differenziertes Bild: Die Autonome Gemeinschaft Madrid zieht weiterhin den Löwenanteil der ausländischen Direktinvestitionen an – mehr als 64 % konzentrieren sich hier. Madrid festigt damit seine Position als Epizentrum für Unternehmen und Investitionen in Spanien. Katalonien folgt, verzeichnet aber eine sinkende Beteiligung. Regionen wie das Baskenland und die Valencianische Gemeinschaft gewinnen hingegen an Gewicht, was auf eine zunehmende geografische Diversifizierung der Investitionen hindeutet.

Die attraktivsten Branchen für Investitionen sind das verarbeitende Gewerbe, die Informations- und Kommunikationstechnologien, das Finanzwesen sowie wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Die Vereinigten Staaten bleiben mit über 6,6 Milliarden Euro pro Jahr die wichtigste Quelle für Investitionsströme, gefolgt vom Vereinigten Königreich, Frankreich und Deutschland.

Empfehlungen für mehr Investitionsvertrauen in Spanien

Der Bericht liefert klare Empfehlungen, um die Attraktivität Spaniens wieder zu steigern: Es bedarf einer größeren Rechtssicherheit, einer Vereinfachung der Rechtsvorschriften, Rechtsstabilität in strategischen Sektoren und einer Verringerung der Steuerlast. Auch die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (F+E+I) spielt eine wichtige Rolle. Darüber hinaus muss die Modernisierung der Rechtsvorschriften für ausländische Investitionen vorangetrieben und interventionistische Maßnahmen vermieden werden, die Unsicherheit schaffen, wie sie beispielsweise im Immobiliensektor angewendet werden. „Spanien kann sich keine Politik leisten, die Investitionen abschreckt. Wir müssen auf ein vorhersehbares, wettbewerbsintensives Umfeld setzen, das für das Unternehmenswachstum günstig ist. Die Chancen sind da, aber es braucht Mut, um die Reformen durchzuführen“, betonte Íñigo Fernández de Mesa abschließend.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter