Spanien überholt Frankreich als erstes Land mit ökologischer Anbaufläche in Europa

1089
ökologischer Anbau Spanien
Foto von Singkham: https://www.pexels.com/de-de/foto/klarer-gluhbirnen-pflanzer-auf-grauem-felsen-1108572/

Spanien behauptet seine Führungsposition im ökologischen Landbau innerhalb der Europäischen Union (EU) und überholt erneut Frankreich, welches 2020 noch den Spitzenplatz innehatte. Dies geht aus dem Bericht 2025 hervor, der einen internationalen Branchenvergleich von Infoam/FIBL darstellt.

Die umfassende Studie analysiert Daten zur biologischen Produktion aus 188 Ländern. Die spanischen Daten, veröffentlicht vom Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung im Oktober 2024, weisen für 2023 eine Fläche von 2.991.881 Hektar für den ökologischen Landbau aus. Dies entspricht einem Zuwachs von 316.550 Hektar (+11,8 %) gegenüber 2022.

Frankreich belegt mit 2.767.447 Hektar nun den zweiten Platz, gefolgt von Italien mit 2.455.586 Hektar, basierend auf den Daten des Forschungsinstituts für ökologischen Landbau (FIBL) und Infoam Organics International.

Spanien präsentiert sich als bedeutende Kraft im globalen ökologischen Landbau und belegt den sechsten Platz weltweit, hinter Australien, Indien, Argentinien, Uruguay und China. Das Flächenwachstum in Spanien war 2023 das dritthöchste weltweit, übertroffen nur von Uruguay (+831.287 ha) und China (+522.267 ha).

Spanien verfügt über die weltweit größten Anbauflächen für Bio-Oliven (292.868 ha) und Bio-Wein (166.286 ha). Bei Bio-Zitrusfrüchten (25.775 ha) liegt Spanien auf Platz drei und bei Bio-Gemüse (30.226 ha) auf Platz sechs. Die weltweit umsatzstärksten Bio-Produkte sind Bananen, Zucker und Sojabohnenkuchen, die zusammen 41 % des Gesamtumsatzes ausmachen.

Die global für den ökologischen Landbau genutzte Fläche wuchs 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 % auf 98,9 Millionen Hektar, verglichen mit lediglich 14,9 Millionen Hektar im Jahr 2000.

Ozeanien, angeführt von Australien (53,2 Mio. ha, -0,02 % gegenüber 2022), führt weiterhin die Rangliste der größten Bio-Anbauflächen an, gefolgt von Europa (19,5 Mio. ha, +4,1 %), Lateinamerika (10,3 Mio. ha, +10,8 %) und Afrika (3,4 Mio. ha, +24,4 %), das erstmals Nordamerika (3,3 Mio. ha, -7,7 %) überholt hat.

Der auf der Biofach 2025 in Nürnberg vorgestellte Bericht beziffert den globalen Bio-Markt auf 136,4 Milliarden Euro mit 4,3 Millionen Produzenten. Die Schweiz führt den Pro-Kopf-Verbrauch mit 468 Euro an.

Karen Hoberg vom Vorstand der Spanischen Gesellschaft für ökologischen Landbau (SEAE) bewertet den Flächenzuwachs in Spanien gegenüber Efeagro als positiv, betont aber gleichzeitig die negativen Auswirkungen der anhaltenden Dürre auf Erträge und Viehbestände.

Bezüglich des EU-Ziels, bis 2030 25 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch zu bewirtschaften, äußert sie sich skeptisch. Sie hält “öffentliche Strategien und Maßnahmen zur Unterstützung der Umstellung im Rahmen eines ökologischen Wandels” für unerlässlich.

Im Jahr 2023 erreichte die EU laut Infoam/FIBL einen Bio-Anteil von 10,93 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Nur Österreich übertraf mit 27,3 % die 25 %-Marke. Spanien lag bei 12,2 %.

Évelyne Alcázar, internationale Direktorin von Ecovalia, erwartet laut Efeagro für 2024 und 2025 wieder ein Wachstum des Bio-Konsums, nachdem dieser pandemiebedingt und durch die gestiegenen Lebensmittelpreise nach Kriegsbeginn in der Ukraine gedämpft worden war.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter