Spanien startet humanitäre Luftbrücke: 5.500 Lebensmittelrationen für Gaza

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Spanien startet humanitäre Luftbrücke: 5.500 Lebensmittelrationen für Gaza

Spanien hat eine beispiellose Luftbrücke für den Gazastreifen gestartet und damit ein klares Zeichen gegen die humanitäre Katastrophe gesetzt. In einer dringend notwendigen Aktion wurden Tausende Lebensmittelrationen abgeworfen, um die hungernde Bevölkerung zu unterstützen. Dieser Schritt unterstreicht Spaniens Engagement, die Not der Menschen in Gaza zu lindern und zugleich international auf die dramatische Lage aufmerksam zu machen.

5.500 Lebensmittelrationen für 11.000 Menschen im Gazastreifen

Ein spanisches Militärflugzeug der Luftwaffe hat in einer gezielten Mission am vergangenen Freitag rund 5.500 Lebensmittelrationen über dem Gazastreifen abgeworfen. Diese Rationen sind konzipiert, um etwa 11.000 Menschen mit der dringend benötigten Nahrung zu versorgen. Außenminister José Manuel Albares bezeichnete die Situation in Gaza als eine von Israel herbeigeführte Hungersnot, die eine „Schande für die gesamte Menschheit“ darstelle. Er forderte die Regierung von Benjamin Netanjahu nachdrücklich auf, die Grenzen für humanitäre Hilfe dauerhaft und ungehindert zu öffnen.

Dramatische Lage: Hunger bedroht das Leben von Kindern und Babys

Die Zahlen, die der Minister nannte, sind alarmierend: Täglich sterben Menschen an Hunger, und die Existenz von 100.000 Kindern sowie 40.000 Babys ist direkt bedroht. Diese Schreckenszahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der spanischen Luftbrücke und machen die Appelle an die internationale Gemeinschaft umso wichtiger. Die mit Fallschirmen verteilten Lebensmittelrationen sind eine Ergänzung zu der Hilfe, die bereits an der Grenze zum Gazastreifen auf Einlass wartet.

Spanisches Engagement: 12 Tonnen Hilfe per A400-Militärflugzeug

Die gesamte Hilfslieferung, bestehend aus 12 Tonnen humanitärer Güter, wurde von der Spanischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (AECID) koordiniert. Ein A400-Militärflugzeug startete vom Luftwaffenstützpunkt Saragossa und flog zunächst nach Jordanien, von wo aus es den Abwurf über dem Gazastreifen vornahm. Außenminister Albares betonte, dass der Luftweg allein nicht ausreiche. Er wiederholte die Forderung nach der Öffnung aller Landübergänge, um eine massenhafte Lieferung der Hilfsgüter zu ermöglichen und die Verteilung durch einen Waffenstillstand zu erleichtern. „Es ist an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen“, so der Minister, der damit Spaniens konsequentes Handeln unterstrich.

Internationale Hilfsaktionen und Herausforderungen vor Ort

Neben Spanien haben auch andere Länder, darunter Deutschland, Lebensmittel in den Gazastreifen geliefert. Diese Aktionen zeigen eine wachsende internationale Solidarität, sind jedoch nicht ohne Risiken. Einer der Abwürfe landete Berichten zufolge in einem von der israelischen Armee kontrollierten und unzugänglichen militärischen Korridor, dem sogenannten Netzarim-Korridor, der den Gazastreifen teilt. Zeugen berichteten, dass dort 15 Kisten mit Hilfsgütern gelandet seien.

Zwei weitere Abwürfe landeten im Flüchtlingslager Nuseirat und ein vierter in der Region Khan Younis. Obwohl die Zahl der Abwürfe an diesem Tag höher war als üblich, bleiben sie aus Sicht internationaler Organisationen unzureichend. Die gesamte per Luft abgeworfene Hilfsmenge entspricht nicht einmal der Ladung eines einzigen humanitären Lastwagens. Dies verdeutlicht, dass Luftabwürfe nur eine Notlösung sein können, die die dringend benötigten Landlieferungen nicht ersetzen.


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