Spanien: Keine zusätzlichen Mittel für Feuerwehrleute trotz Klimapakt

200
Keine zusätzlichen Mittel für Feuerwehrleute trotz Klimapakt
Bild: KI

Keine neuen Gelder für Gemeinden – Feuerwehr bleibt Ländersache

Die spanische Regierung hat am Dienstag klargestellt, dass sie den Gemeinden keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung stellen wird, um Feuerwehrkräfte ganzjährig einzustellen – trotz Forderungen aus dem Klimapakt. Nach Regierungsangaben fällt die Finanzierung in die Zuständigkeit der autonomen Gemeinschaften, die diese Aufgabe mit eigenen Haushaltsmitteln stemmen müssen.

Besonders kritisch sehen Experten, dass einige Regionen wie Kastilien und León ihre Einsatzkräfte außerhalb der Sommermonate stark reduzieren. Genau diese Region war im August besonders schwer von den Flammen betroffen.

Staatspakt zum Klimanotstand

Die Regierung strebt einen Staatspakt mit allen politischen Parteien an, um den Klimanotstand in Spanien besser zu bewältigen. Dieser Pakt soll zehn zentrale Maßnahmen umfassen – von verstärkter Prävention über verbesserte Ausrüstung bis hin zu schnellerer Hilfe im Katastrophenfall.

Zwei neue Fonds sind vorgesehen:

  • Ein Fonds zur Prävention von Klimaereignissen, vor allem für besonders gefährdete Gemeinden.
  • Ein Fonds für die unmittelbare Reaktion auf Extremereignisse wie Waldbrände oder Überschwemmungen.

Allerdings bleibt die ganzjährige Finanzierung von Waldbrandbekämpfern ausdrücklich den Regionen überlassen.

Spanien besonders gefährdet

Die dritte Vizepräsidentin und Ministerin für den ökologischen Wandel, Sara Aagesen, betonte:
„Der Klimawandel beschleunigt sich. Spanien erwärmt sich 20 Prozent schneller als der globale Durchschnitt.“

Damit gehört Spanien zu den am stärksten bedrohten Ländern Europas. Besonders im Mittelmeerraum nehmen Hitze, Dürren und Waldbrände deutlich zu.

Politische Gespräche bis Dezember

Bis Dezember will die Regierung Gespräche mit Parteien, Regionalpräsidenten, Umweltorganisationen und Gewerkschaften führen. Ziel ist eine breite Einigung ähnlich wie beim Pakt gegen geschlechtsspezifische Gewalt oder beim Rentensystem.

Premierminister Pedro Sánchez kündigte an, dass auch die EU sowie die Nachbarländer Frankreich und Portugal in den Prozess eingebunden werden sollen.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter