Spanien im Hausbesetzer-Fieber: Wenn das Haus des Hausbesetzer selbst Besetzt wird

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Spanien im Hausbesetzer-Fieber: Wenn das Haus des Hausbesetzer selbst Besetzt wird
Bild: KI

Der Fall einer Hausbesetzerin, die selbst zum Opfer einer Okkupation wurde, sorgt in Spanien für Schlagzeilen und beleuchtet die vielschichtige Problematik der illegalen Hausbesetzung im Land. Eine Geschichte, die sowohl fassungslos macht als auch die öffentliche Debatte anheizt.

Urlaub in der Dominikanischen Republik endet im Okkupations-Schock

Raquel Garrido, die seit fast einem Jahrzehnt illegal ein Haus in Madrid bewohnte, sah sich nach ihrem Urlaub in der Dominikanischen Republik mit einer bitteren Überraschung konfrontiert: Eine andere Person hatte ihre “Wohnung” okkupiert. Ihren Unmut äußerte sie live in der Sendung “En Boca de Todos”, wo sie ihren Fall öffentlich machte. Dieser ungewöhnliche Vorfall zeigt die Absurdität und die rechtlichen Grauzonen, die das Phänomen der Okkupation in Spanien mit sich bringt.

“Doppelte Okkupation”: Wer okkupiert den Okkupanten?

Die Geschichte von Raquel ist ein Paradebeispiel für eine sogenannte „doppelte Okkupation“. Weder Raquel noch die neue Bewohnerin haben einen rechtmäßigen Anspruch auf die Immobilie. Das Haus, das einem Immobilienentwickler gehört, wurde von einer illegalen Besetzerin zur nächsten weitergegeben. Raquel, die seit rund zehn Jahren in der Immobilie lebte, vermutet, dass ehemalige Freunde die Adresse des leerstehenden Hauses weitergegeben haben, was die erneute Besetzung ermöglichte. Diese Situation wirft die Frage auf, wie rechtliche Schritte in solchen Fällen aussehen können und welche Lösungen es für Immobilieneigentümer gibt.

Soziale Medien kochen über: Zwischen Spott und Empörung

Raquels Geschichte hat in den sozialen Medien eine Welle von Reaktionen ausgelöst. Von Ironie bis hin zu tiefer Empörung reicht die Palette der Kommentare. Nutzer wie @Oscar_OCB spotteten: „Wer okkupiert den Okkupator, hat der 100 Jahre Vergebung?“. Andere wiederum kritisierten die mangelnde Effektivität der rechtlichen Lösungen im Kampf gegen die illegale Besetzung in Spanien. Der Fall verdeutlicht die Frustration vieler Bürger und Eigentümer, die sich hilflos angesichts der aktuellen Rechtslage fühlen.

Ein wachsendes Problem: Über 16.000 Anzeigen im Jahr 2024

Die illegale Okkupation ist in Spanien ein ernstes und weiterhin wachsendes Problem. Im Jahr 2024 verzeichnete das Innenministerium 16.426 Anzeigen wegen Hausbesetzung. Besonders betroffen sind Regionen wie Katalonien und Madrid, wo die Anzahl der Fälle kontinuierlich steigt. Die Regierung und lokale Behörden stehen unter Druck, effektivere Maßnahmen zu finden, um Immobilieneigentümer zu schützen und die rechtliche Unsicherheit zu minimieren. Der Fall von Raquel Garrido ist eine weitere Mahnung, dass dringend Lösungen gefunden werden müssen, um das Eigentumsrecht in Spanien zu stärken und die grassierende Okkupation einzudämmen.


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