In einem packenden Halbfinale der Frauen-Europameisterschaft hat die spanische Frauenfußballnationalmannschaft Geschichte geschrieben! Nach einem nervenaufreibenden Kampf, der erst in der Verlängerung entschieden wurde, besiegte La Roja die DFB-Auswahl mit 1:0 und zieht damit ins Finale ein. Ein Moment, der die Herzen der Fans höherschlagen lässt und die fußballerische Dominanz Spaniens im Frauenfußball unterstreicht.
Aitana Bonmatí: Die Heldin der Verlängerung
Die reguläre Spielzeit war von spanischer Überlegenheit geprägt, doch der erlösende Treffer wollte nicht fallen. Deutschland, bekannt für seine starke Defensive, hielt stand. Es brauchte eine Extraportion Kampfgeist und die brillante Einzelleistung einer Aitana Bonmatí, um den Bann zu brechen. In der 113. Minute der Verlängerung war es schließlich so weit: Bonmatí erzielte das einzige Tor des Spiels und sicherte Spanien den historischen Einzug ins EM-Finale. Diese Meisterleistung reiht sich ein in eine Serie beeindruckender Auftritte, die La Roja einen festen Platz im Weltfrauenfußball gesichert haben. Nun trennt sie nur noch ein Sieg vom ersten Europameistertitel.
Historischer Kontext: Revanche und Finaltraum
Das Spiel in Zürich war für Spanien mehr als nur ein Halbfinale. Es war die Chance auf Revanche und die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben. Zum ersten Mal sollte Deutschland in einem Pflichtspiel besiegt werden. Zudem galt es, die bittere Niederlage aus den Olympischen Spielen 2024 in Paris zu verarbeiten, die Spanien um Bronze brachte. Und natürlich stand das Ziel vor Augen, das allererste Finale bei einer Europameisterschaft zu erreichen.
Ein Kampf der Giganten: Spanien gegen die deutsche Mauer
Von Beginn an zeigte sich Spanien inspiriert, traf jedoch auf eine deutsche Nationalmannschaft mit extrem disziplinierten und engen Linien. Die Elf von Christian Wück hatte ihre defensive Stärke bereits im Viertelfinale gegen Frankreich unter Beweis gestellt, als sie über 105 Minuten mit einem Spieler weniger standhielt und sich erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste. Gegen die aktuellen Weltmeisterinnen war das nicht anders.
Doch Deutschland glänzte nicht nur defensiv. In der ersten Viertelstunde erspielte sich die DFB-Elf zwei hochkarätige Chancen. Beide Male setzte sich Bühl nach langen Bällen im Eins-gegen-Eins gegen Cata Coll durch, doch es fehlte die Präzision im Abschluss. Diese Schrecksekunden rüttelten das Team von Tomé wach. In der 20. Minute bot sich Spanien eine riesige Chance, als eine Flanke von Olga Carmona im Strafraum landete und Kett den Ball unglücklich klärte. Esther González kam zum Schuss, doch Bergers Parade war noch spektakulärer und hielt Deutschland im Spiel. Die deutsche Torhüterin, bereits im Viertelfinale eine Heldin, erwies sich über 100 Minuten als unüberwindbare Mauer.
Spaniens Ansturm und Deutschlands Widerstand
La Roja wurde im Laufe des Spiels immer besser, insbesondere als sie begannen, das Spiel über die Flügel zu öffnen. Aitana Bonmatí besetzte zunehmend die rechte Seite, während Mariona Caldentey ins Zentrum rückte. Deutschland hatte nur noch eine weitere Chance durch Hoffman, die den Ball über das Tor schoss. Von da an dominierte Spanien und erarbeitete sich zahlreiche Gelegenheiten. Doch der Pfosten, getroffen von Irene Paredes nach einer Ecke, und immer wieder eine überragende Berger verhinderten den Führungstreffer. Kurz vor der Pause scheiterte Esther González im Eins-gegen-Eins an der deutschen Torhüterin, ebenso wie kurz darauf Claudia Pina. So ging es mit einem torlosen Remis in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit begann mit einem weiteren Schuss von Aitana Bonmatí. Doch Deutschland wuchs wieder ins Spiel und kam zu gefährlichen Situationen. Cata Coll musste ihr ganzes Können aufbieten, um einen Schuss von Bühl zu parieren. Auf der spanischen Bank herrschte Hochspannung, als Bühl einen Freistoß knapp am Pfosten vorbeisetzte. La Roja antwortete in der Nachspielzeit, als Salma Paralluelo nur Millimeter davon entfernt war, einen weiteren Ball in den Strafraum zu bringen. Und wieder ließ Deutschland die Spanierinnen zittern, doch Cata Coll parierte in der 94. Minute einen Schuss von Wamser, der Deutschland das Finalticket hätte bescheren können.
Verlängerung: Aitana Bonmatí beendet den Traum
Die Anspannung in Zürich war greifbar. Es ging in die Verlängerung – eine halbe Stunde, um Geschichte zu schreiben. Salma und Athenea hatten zu Beginn die Chance zur Führung, doch das Schicksal hatte das Tor für Aitana Bonmatí reserviert. Mit einem genialen Spielzug, bei dem sie einen Ball von Athenea an der Grundlinie passieren ließ und einen Peitschenhieb ins Netz schoss, der am kurzen Pfosten vorbeirutschte, besiegte sie das “schwarze Biest” Deutschlands. Spanien trifft nun im Finale auf England und kämpft um seine erste Europameisterschaft.
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