Spanien im Alarmzustand: Die Kleine Feuerameise erobert das Land – Gefahr für Mensch und Natur

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Spanien im Alarmzustand: Die Kleine Feuerameise erobert das Land – Gefahr für Mensch und Natur
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Die Globalisierung hat die Welt in vielerlei Hinsicht vernetzt, doch sie birgt auch Schattenseiten. Eine davon ist die rasante Ausbreitung invasiver Arten, die Ökosysteme weltweit bedrohen. Spanien steht hierbei im Fokus einer besonders beunruhigenden Entwicklung: Die Kleine Feuerameise (Wasmannia auropunctata), auch bekannt als Zitnameise, breitet sich mit alarmierender Geschwindigkeit aus. Bereits drei Studien im Jahr 2025 bestätigen, dass Spanien zu den am stärksten betroffenen Ländern zählt.

Eine unsichtbare Bedrohung auf dem Vormarsch: Von Málaga bis zu den Kanaren

Die Präsenz der Kleinen Feuerameise ist in Spanien längst keine Seltenheit mehr. Erste Nachweise gab es bereits 2018 in Málaga. Seitdem hat sie sich in der gesamten Region ausgebreitet und ist nun in Calahonda, Estepona, Benalmádena und Marbella zu finden. Auch in der Provinz Alicante, genauer gesagt in La Marina, wurde sie im September 2024 identifiziert. Experten gehen jedoch davon aus, dass sie dort bereits vor 2019 heimisch war. Die Ameise bevorzugt heiße und trockene Gebiete, was den Mittelmeerraum und die Kanarischen Inseln zu idealen Lebensräumen macht. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit und enorme Fortpflanzungsfähigkeit sind Schlüsselfaktoren für ihre rasante Expansion.

Herkunft und Ausbreitung: Ein globales Problem

Ursprünglich in den tropischen Regionen Südamerikas beheimatet – insbesondere in Argentinien, Brasilien und Uruguay –, hat die Kleine Feuerameise wie ihre größere Verwandte, die Rote Feuerameise (Solenopsis invicta), durch ihre Aggressivität, Ausdauer und Fortpflanzungsfähigkeit andere Teile der Welt kolonialisiert. Sie verhält sich wie ein Raubtier und scheut keine neuen Lebensräume, was sie zu einer ernsten Bedrohung für jedes neue Ökosystem macht, in das sie eindringt.

Massive Auswirkungen auf Ökologie und Wirtschaft

Die ökologischen Folgen der Kleinen Feuerameise sind gravierend. Sie verändert die lokale Artenvielfalt erheblich, indem sie einheimische Arten verdrängt oder ausrottet. Studien aus Málaga belegen bereits derartige Verdrängungen. Darüber hinaus kann sie schwere Schäden verursachen, wie die Erblindung von Nutztierarten.

Auch wirtschaftlich sind die Auswirkungen spürbar, insbesondere in ländlichen Gebieten. Die Ameisen können Ernten schädigen und durch das Bewegen großer Bodenmengen die Landwirtschaft beeinträchtigen.

Ein Stich mit ernsthaften Folgen: Was tun bei Kontakt?

Im Gesundheitsbereich sind die Bisse der Kleinen Feuerameise für jeden sehr schmerzhaft. Für Menschen, die anfällig für Allergien sind, können sie jedoch lebensbedrohlich sein, da sie eine Anaphylaxie auslösen können – eine schwere Immunreaktion. Die Symptome können abrupt auftreten und verschiedene Körperbereiche betreffen:

  • Hautreaktionen: Häufig treten Nesselsucht oder Quaddeln im Bereich des Bisses auf.
  • Atemwegsprobleme: Atemwegskomplikationen oder Beschwerden im Rachen oder auf der Zunge sind möglich.
  • Verdauungsbeschwerden: Schwere Magenkrämpfe, Übelkeit oder Durchfall können hinzukommen.
  • Kreislaufprobleme: In kritischen Fällen kann es zu einem Blutdruckabfall kommen.

In allen genannten Fällen ist ein dringender medizinischer Eingriff erforderlich.

Die Europäische Union stuft die Ameise Wasmannia auropunctata als “besorgniserregend” ein, und Spanien ist das Land mit den meisten Nachweisen. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) zählt sie zudem zu den 100 schädlichsten invasiven gebietsfremden Arten weltweit. Die Situation erfordert eine dringende Überwachung und Maßnahmen zur Eindämmung ihrer Ausbreitung.


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