Spanien hat in den letzten zehn Jahren insgesamt 199 neue invasive Arten entdeckt

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Waschbär Spanien

In den letzten zehn Jahren hat die Zahl invasiver Arten in Spanien erheblich zugenommen. Laut dem Ministerium für ökologischen Wandel und demografische Herausforderung wurden zwischen 2014 und 2024 über 199 invasive Arten registriert, darunter Algen, Pilze, Säugetiere und Reptilien. Diese Arten haben sich als eine der größten Bedrohungen für die einheimische Biodiversität etabliert.

Besonders betroffen ist die Flora, die insgesamt 69 Taxa oder Usurpatorgruppen umfasst. Unter diesen finden sich Arten wie Ailanthus altissima, ein in China heimischer Baum, der sich durch sein schnelles Wachstum auszeichnet. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihm, die lokale Vegetation zu verdrängen, deren Regeneration zu behindern und das Gleichgewicht sowie die Funktion des Waldökosystems erheblich zu stören.

Im Bereich der Fauna sticht der Waschbär (Procyon lotor) hervor, dessen Populationen sich hauptsächlich in der Umgebung von Madrid, Kastilien-La Mancha und Galicien niedergelassen haben. Fünf Exemplare wurden zudem in der Valencianischen Gemeinschaft und einige in der Nähe von Doñana in Andalusien gesichtet.

Außerhalb ihrer angestammten Ökosysteme stellen diese Tiere eine ernsthafte Bedrohung für einheimische Arten dar und verursachen erhebliche Schäden und Störungen von Lebensräumen. Aus diesem Grund ergreifen einige Regionen Maßnahmen, wie die Einführung eines Fotofallensystems, das seit 2007 in der Autonomen Gemeinschaft Madrid implementiert ist.

Als Reaktion auf die Bedrohung durch invasive Arten hat Spanien ein Verzeichnis aller Arten im spanischen Katalog invasiver gebietsfremder Arten erstellt. Die Europäische Union hat zudem eine Liste invasiver gebietsfremder Arten, die insgesamt 88 Arten umfasst, von denen viele auch im spanischen Katalog verzeichnet sind.

Biologische Invasionen stellen nicht nur eine ernsthafte Bedrohung für die Biodiversität dar, sondern haben auch erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen. Diese invasiven gebietsfremden Arten können den wirtschaftlichen Ertrag verschiedener menschlicher Aktivitäten mindern. Besonders betroffen sind Landwirtschaft, Viehzucht und mineralgewinnende Tätigkeiten wie die Fischerei, da invasive Arten sowohl die Produktivität als auch das Überleben und die Fortpflanzung von Nutzpflanzen und Haustieren beeinträchtigen können. Darüber hinaus können durch Invasionen gelagerte Produkte beschädigt werden, was zu einem direkten Verlust von Ressourcen führt.

Infrastrukturell können biologische Eingriffe erhebliche Schäden verursachen, wie beispielsweise die Verstopfung von Kanälen oder die Zerstörung von Deichen, was zusätzliche Kosten für die Wiederherstellung der Infrastruktur nach sich zieht.

Auf der anderen Seite ist die Bekämpfung invasiver Arten mit erheblichen wirtschaftlichen Kosten verbunden. Präventive Maßnahmen wie Quarantäne, Früherkennung, Kontrolle und Ausrottung invasiver Arten erfordern sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen.

Bild: ID 328013640 ©
Alisher9 | Dreamstime.com


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