Spanien hält 10.000 öffentliche Ladepunkte außer Betrieb

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In Spanien expandiert das Netzwerk der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge stetig. Laut den neuesten Angaben des Herstellerverbands Anfac waren bis zum Ende des dritten Quartals über 37.000 öffentlich zugängliche Ladestationen in Betrieb. Das Elektromobilitätsbarometer zeigt, dass im Zeitraum von Juli bis September nahezu 2.000 neue Ladepunkte hinzugefügt wurden, womit die Gesamtzahl der in diesem Jahr hinzugekommenen Punkte auf 8.000 ansteigt.

Trotz des erkennbaren Fortschritts bleibt das Volumen des Ladestationsnetzes weit hinter den 63.500 Zielpunkten zurück, die im Rahmen des “Fit for 55”-Maßnahmenpakets der Europäischen Union zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis Ende 2024 angestrebt werden. Derzeit fokussiert sich die Initiative darauf, das installierte, aber noch nicht betriebsbereite Netzwerk zu aktivieren. Laut dem neuesten Bericht sind über 10.000 installierte öffentliche Ladepunkte momentan außer Betrieb.

Ob sie nun in schlechtem Zustand sind, defekt oder noch nicht an das Stromnetz angeschlossen wurden: 21 % der installierten Ladestationen in Spanien sind nicht in Betrieb. Wären alle Ladestationen aktiv, hätte das spanische Netz insgesamt 48.000 Anschlüsse – eine Zahl, die dem Ziel näherkommt und ausreicht, um das Wachstum der Elektrofahrzeugflotte zu unterstützen. Dennoch behauptet die Branche, dass das vorhandene Netzwerk ausreicht, um den aktuellen Verkehr von Elektrofahrzeugen zu bewältigen.

Ein weiterer bedeutender Punkt des am Donnerstag präsentierten Barometers ist der Ausbau der Schnell- und Ultraschnellladeinfrastruktur. Aktuell verfügen nur 29 % der öffentlich zugänglichen Ladestationen über eine Leistung von mehr als 22 kW. Gemäß den vom Arbeitgeberverband festgelegten Zielen sollen bis 2024 51 % der Ladepunkte über eine Leistung von mehr als 22 kW verfügen. Folglich liegt die Ladezeit für 71 % der Ladestationen in Spanien zwischen drei und neunzehn Stunden.

Schockplan zur Beschleunigung der Signalisierung

Ein weiteres Argument der Hersteller betrifft die mangelnde Beschilderung der Ladepunkte. Anfac fordert von Moncloa einen sofortigen Aktionsplan, um die Kennzeichnung der Standorte von Ladestationen auf den Straßen innerhalb der nächsten drei Monate zu beschleunigen. “Wir haben die Regierung aufgefordert, einen Aktionsplan zu initiieren und umzusetzen, so dass die Ladestationen auf unseren Straßen landesweit innerhalb von drei Monaten gekennzeichnet werden. Wenn es möglich war, dies bei der Änderung der Geschwindigkeitsbegrenzung zu tun, verstehen wir nicht, warum es jetzt Jahre dauern sollte”, so José López-Tafall, der Generaldirektor des Verbandes.

Bild: Archiv


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