Spanien größter Abnehmer von Holzkohle aus Zwangsarbeit in Kuba

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Holzkohle aus Zwangsarbeit in Kuba
Bild: KI

NGO-Bericht: 60.000 Gefangene unter sklavenähnlichen Bedingungen im Einsatz

Ein neuer Bericht der Menschenrechtsorganisation Prisoners Defenders offenbart, dass das kubanische Regime rund 60.000 Gefangene als Zwangsarbeiter einsetzt, um eines seiner wichtigsten Exportprodukte herzustellen: Marabu-Holzkohle. Besonders brisant: Spanien ist der größte europäische Abnehmer dieser unter menschenunwürdigen Bedingungen produzierten Ware.

Holzkohle für Europa – Menschenrechtsverletzungen in Kuba

Die Untersuchung zeigt, dass Gefangene in Kuba ohne Arbeitsvertrag, mit minimaler Bezahlung und unter ständiger Überwachung schuften müssen. Die Arbeitsbedingungen erfüllen laut den Vereinten Nationen die Kriterien moderner Sklaverei.

Die Holzkohle gelangt hauptsächlich nach Spanien, Portugal, Griechenland, Italien und die Türkei. Allein die EU importierte im Jahr 2023 rund 87.000 Tonnen dieses Produkts, davon kaufte Spanien für 15,7 Millionen Dollar (etwa 14,5 Mio. Euro) ein.

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Extreme Ausbeutung: Profit für Havanna, Hungerlohn für Gefangene

Während die kubanische Regierung eine Tonne Holzkohle auf dem europäischen Markt für etwa 500 Dollar (465 Euro) verkauft, erhalten die Gefangenen gerade einmal 32 bis 64 Cent pro Tonne.

Beispiel Spanien: Ein 15-Kilo-Sack Holzkohle kostet den Endverbraucher etwa 19,50 Euro. Davon gehen rund 7,30 Euro an das kubanische Regime, 12,60 Euro an spanische Händler – und nur 0,0086 Euro an den Gefangenen, der ihn produziert hat.

Die Gewinnspanne für Kuba liegt bei 99,96 Prozent – ein klares Zeichen für systematische Ausbeutung.

Zeugenaussagen: „Wir trinken mit den Kühen“

Gefangene berichten von unmenschlichen Bedingungen: Schlafen im Freien auf Strohballen, kein Zugang zu sauberem Trinkwasser, fehlende Sicherheitsausrüstung und harte Strafen bei Verweigerung.

Ein Insasse sagte: „Wir mussten das gleiche Wasser trinken wie die Kühe. Wer sich weigerte zu arbeiten, wurde in Hochsicherheitsgefängnisse verlegt oder verlor Besuchsrechte.“

Auch Kranke, darunter Asthmatiker und Diabetiker, wurden zur Zwangsarbeit gezwungen.

Internationale Reaktionen gefordert

Die NGO fordert die internationale Gemeinschaft auf, den Import von Produkten, die unter Zwangsarbeit hergestellt wurden, zu stoppen und unabhängige Inspektionen in kubanischen Gefängnissen zu ermöglichen.

Neben Holzkohle betrifft die Zwangsarbeit auch den Zuckerrohranbau, Zigarrenproduktion und sogar private Bauprojekte für die Militärführung.


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