Die jüngsten Zahlen des Nationalen Instituts für Statistik (INE) zeichnen ein klares Bild der Lohnsituation in Spanien im Jahr 2023. Sie bestätigen eine Realität, in der die Gehälter für einen Großteil der Bevölkerung eher moderat ausfallen. Demnach verdiente die Hälfte der spanischen Arbeitnehmer im vergangenen Jahr 23.349 Euro brutto oder weniger pro Jahr, was einem monatlichen Bruttobetrag von 1.945 Euro bei zwölf Zahlungen entspricht. Alarmierend ist dabei die zunehmende Konzentration von Arbeitnehmern im Bereich des Mindestlohns. Vor nur zwei Jahren lag das häufigste Gehalt bei 15.574 Euro brutto jährlich, was der Marke des Mindestlohns von 2023 (15.120 Euro brutto pro Jahr) bereits erschreckend nahekommt.
Die Lohnstrukturerhebung des INE, die als umfassendster Indikator für Löhne in Spanien gilt und Daten von rund 220.000 Arbeitnehmern erfasst, liefert detaillierte Einblicke. Das Mediangehalt von 23.349 Euro verzeichnete im Vergleich zu 2022 einen Anstieg von 4,3 %. Im Jahr 2023 erhielten neun Millionen Arbeitnehmer in Spanien dieses Gehalt oder weniger, wobei zu beachten ist, dass hiervon noch Einkommensteuer und Sozialversicherungsbeiträge abgezogen werden müssen. Das Durchschnittsgehalt, das durch die relative Konzentration von sehr hohen Gehältern verzerrt werden kann, lag bei 28.050 Euro und stieg ebenfalls um 4,1 %. Ein genauerer Blick auf die Gehaltspyramide zeigt, dass jeder vierte Angestellte im Jahr 2023 zwischen 14.000 und 20.000 Euro pro Jahr verdiente. Die größte Konzentration von Arbeitnehmern, nämlich 4,6 %, findet sich in der Gehaltsklasse zwischen 15.000 und 16.000 Euro.
Trotz eines stärkeren Lohnanstiegs für Frauen im Jahr 2023 (5,1 % gegenüber 3,4 % bei Männern) bleibt das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern signifikant. Während Frauen im Durchschnitt 25.591 Euro verdienten, erhielten Männer im Schnitt ein Gehalt von 30.372 Euro. Dies resultiert in einer beachtlichen Differenz von 4.800 Euro.
Die bestbezahlte Branche im Land war die Versorgung mit Strom, Gas, Dampf und Klimaanlagen mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von 54.448 Euro. Am unteren Ende der Skala befand sich erneut das Gastgewerbe, wo der durchschnittliche Verdienst mit nicht einmal 17.000 Euro brutto pro Jahr nur knapp 12 % über dem Mindestlohn lag.
Hinsichtlich der Beschäftigungsniveaus führen Direktoren und Manager die Gehaltspyramide an, mit einem durchschnittlichen Gehalt von 60.986 Euro pro Monat, was mehr als dem Doppelten des Landesdurchschnitts entspricht. Ungelernte Arbeiter im Dienstleistungssektor verdienten hingegen durchschnittlich 15.277 Euro pro Jahr und liegen damit praktisch am Mindestlohn. Geografisch betrachtet, wies das Baskenland mit 33.505 Euro brutto pro Jahr das höchste Durchschnittsgehalt auf, während die Extremadura mit 23.684 Euro am unteren Ende der Gehaltsskala des Landes rangierte.
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