Spanien bereitet sich auf den Sommer vor: Gesundheitsministerium aktualisiert Hitzeschutzplan

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Spanien bereitet sich auf den Sommer vor: Gesundheitsministerium aktualisiert Hitzeschutzplan
Foto: La Moncloa

Angesichts der bevorstehenden Sommermonate hat das spanische Gesundheitsministerium seinen Nationalen Plan zur Vorbeugung gegen die Auswirkungen zu hoher Temperaturen auf die Gesundheit aktualisiert. Diese seit 2004 bestehende und jährlich überarbeitete Strategie zielt darauf ab, die negativen gesundheitlichen Folgen hoher Temperaturen für die Bevölkerung frühzeitig zu erkennen und abzumildern.

Frühwarnsystem und Risikostufen: Schutz vor Hitze

Der Kern des Plans ist ein umfassendes Warnsystem, das auf präzisen Wettervorhersagen und aktuellen Mortalitätsdaten basiert. Dadurch können Risiken frühzeitig erkannt und entsprechende Interventionsmaßnahmen je nach thermischer Intensität und erwarteten gesundheitlichen Auswirkungen eingeleitet werden. Ein Novum in diesem Jahr ist die Einführung eines methodischen Leitfadens. Dieser Leitfaden soll sowohl Fachleuten im Gesundheits- und Katastrophenschutz als auch institutionellen Managern und Bürgern das Verständnis und die Interpretation der thermischen Alarmstufen erleichtern.

Der Nationale Plan definiert vier Gesundheitsrisikostufen, die mittels eines Ampel-Farbcodes visualisiert werden:

  • Stufe 0 (Grün): Keine Gefahr.
  • Stufe 1 (Gelb): Geringes Risiko, insbesondere für Personen über 65 Jahre mit weiteren Risikofaktoren.
  • Stufe 2 (Orange): Mittleres Risiko für die Allgemeinbevölkerung ohne Risikofaktoren, mittleres bis hohes Risiko für Menschen über 65 oder unter 65 mit mehreren Risikofaktoren.
  • Stufe 3 (Rot): Moderates Risiko für die Allgemeinbevölkerung ohne Risikofaktoren, hohes bis extremes Risiko für Personen ab 65 Jahren und unter 65 Jahren mit einem oder mehreren Risikofaktoren. Eine anhaltende rote Risikostufe aufgrund von Hitzewellen stellt ein extremes Risiko für die gesamte Bevölkerung dar, besonders für vulnerable Gruppen.

Wer ist besonders gefährdet? Identifikation von Risikofaktoren

Extreme Temperaturen können die Gesundheit aller beeinträchtigen. Das Ausmaß des Risikos hängt jedoch stark von individuellen, sozialen und umweltbedingten Faktoren ab. Zu den identifizierten Risikofaktoren zählen:

  • Persönliche Faktoren: Säuglinge und Kinder unter 4 Jahren, Personen über 65 Jahre, Schwangere, Menschen mit Herz-Kreislauf-, Atemwegs- oder chronischen Erkrankungen, Personen unter Medikation, sowie Menschen mit psychischen Störungen oder eingeschränkter Autonomie.
  • Umwelt-, Arbeits- oder Soziale Faktoren: Alleinlebende, Obdachlose, Menschen in wirtschaftlich prekären Verhältnissen, Migranten und Touristen, unzureichend klimatisierte Wohnungen oder übermäßige Hitzeexposition durch Arbeit, Sport oder Freizeitaktivitäten (insbesondere zwischen 14:00 und 19:00 Uhr).

Die Vulnerabilität steigt mit der Anzahl der Risikofaktoren. Dabei spielt das Alter eine besonders wichtige Rolle, da die Sterblichkeit bei über 65-Jährigen, und speziell bei über 75-Jährigen, deutlich höher ist. Auch Armut, die den Zugang zu gut akklimatisierten Wohnräumen erschwert, ist ein signifikanter Faktor.

Aktuelle Informationen und Abonnementservice: Bleiben Sie informiert

Das Gesundheitsministerium aktualisiert täglich die Risikokarte für Übertemperaturen auf dem Warnsystem meteosalud.es. Darüber hinaus steht der Öffentlichkeit ein kostenloser Abonnementdienst zur Verfügung. Dieser Service bietet die Möglichkeit, während eines gewünschten Zeitraums Informationen über die erwarteten Temperaturen und das damit verbundene Gesundheitsrisiko per E-Mail und/oder SMS zu erhalten. So können Bürger proaktiv Maßnahmen zum Schutz ihrer Gesundheit ergreifen.


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