Die baskische Regierung hat die aktuellen Zuteilungslisten für subventionierte Mietwohnungen (VPO) veröffentlicht. Dabei zeigt sich ein deutliches Bild: Ein großer Teil der begünstigten Antragsteller stammt aus dem Ausland und verfügt über keinen spanischen Personalausweis (DNI), sondern über ein Ausländer-Identifikationsdokument (NIE).
Fast 60 % der Begünstigten mit ausländischer Herkunft
Laut den amtlichen Dokumenten wurden 225 erfolgreiche Bewerber erfasst. In 142 Fällen ist das Ausweisdokument einsehbar: Davon besitzen 51 ein NIE (35,9 %), während 91 über einen DNI verfügen. Unter Einbeziehung der anonymisierten Fälle liegt der reale Anteil ausländischer Begünstigter zwischen 22,7 % und 59,6 %.
Die Unterschiede zwischen den Gemeinden sind jedoch erheblich. In Arrasate/Mondragón erreichte der Anteil der Bewerber mit NIE in einer Liste 36,4 %, in einer anderen sogar 43,8 %. In Vitoria-Gasteiz, wo 90 Wohnungen an Personen unter 36 Jahren vergeben wurden, lag der Ausländeranteil bei 36,3 %, während 11,1 % der Bewerber anonymisiert aufgeführt wurden.
Regionale Unterschiede bei der Vergabe
Auch in Basauri zeigt sich ein ähnliches Bild: Von 24 sichtbaren Dokumenten gehörten 7 zu Personen mit NIE, also 29,2 %. In anderen Gemeinden wie Irun, Zarautz, Abanto, Legutio oder Azkoitia wurden hingegen keine Ausweisnummern veröffentlicht – nur die Namen –, sodass eine genaue Auswertung nicht möglich ist.
Politische Kontroverse um Vergabekriterien
Die Zahlen befeuern die politische Debatte um die Verteilung von Sozialwohnungen im Baskenland. Wartelisten für geförderten Wohnraum sind weiterhin lang, und der wachsende Anteil ausländischer Bewerber wirft Fragen über die Vergabekriterien, den Stellenwert der Verwurzelung und die Auswirkungen der Einwanderung auf den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum auf.
Ein wachsender Trend
Die Daten deuten auf eine klare Tendenz hin: In vielen baskischen Städten, vor allem in urbanen Zentren, erreichen oder übertreffen ausländische Bewerber bereits den Anteil spanischer Antragsteller. Es zeichnet sich ab, dass dieser Trend in Zukunft weiter an Gewicht gewinnen dürfte.
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