Vergessen Sie die politischen Grabenkämpfe zwischen Sánchez und Feijóo, die hitzigen Debatten über das Omelett mit oder ohne Zwiebeln oder das ewige Duell zwischen Barça und Madrid. Die wahre Polarisierung, das Dilemma, das Spanien im Sommer 2025 in zwei Hälften teilt, wird nicht im Parlament, sondern in der Eisdiele ausgetragen. Die entscheidende Frage lautet: Eis im Becher oder in der Waffel?
Das große Sommer-Dilemma: Team Eisbecher gegen Team Waffel
Eine umfangreiche Umfrage von Sigma Dos hat enthüllt, was viele nur ahnten: Spanien ist in der Eis-Frage perfekt gespalten. Genau 50 % der Spanier bevorzugen ihr Eis im praktischen Becher, genossen mit einem kleinen Plastiklöffel. Die anderen 50 % schwören auf das sinnliche Erlebnis, ihr Eis von einer knusprigen Keks-Waffel zu lecken. Diese nahezu perfekte Spaltung ist das verblüffendste Ergebnis der Studie über die spanischen Sommergewohnheiten.
Doch die Details machen es erst richtig interessant. Frauen tendieren etwas stärker zum Eisbecher, während die Vorliebe für die Waffel mit zunehmendem Alter überraschenderweise wächst. Auch die politische Gesinnung spielt eine Rolle: Wähler der Volkspartei (PP) und der Sozialisten (PSOE) greifen eher zum Becher. Anhänger von Sumar und insbesondere von Vox bekennen sich hingegen leidenschaftlich zur Waffel. Ob es eine politische Theorie gibt, die diese Präferenzen erklärt, bleibt offen. Marktstudien deuten jedoch darauf hin, dass Becher-Esser als rationaler und kontrollierter gelten, während Waffel-Liebhaber als spontaner, hedonistischer und verspielter eingeschätzt werden.
Urlaubsgewohnheiten der Spanier 2025: Zahlen, Daten, Fakten
Abseits der Eis-Debatte liefert die Sigma Dos-Umfrage ein detailliertes Röntgenbild des spanischen Urlaubsverhaltens. In diesem Jahr verreisen 63,8 % der Bürger, wobei die durchschnittliche Urlaubsdauer mehr als drei Wochen beträgt. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Person belaufen sich auf 1.418 Euro.
Die beliebteste Art zu reisen ist und bleibt das eigene Auto (68,4 %). Als Unterkunft wird mehrheitlich das Hotel (59,8 %) gewählt, und das liebste Ziel ist der Strand (62,3 %). Dabei bleiben die meisten Spanier im eigenen Land: 70,9 % verbringen ihren Urlaub in Spanien. Nur noch knapp 10 % buchen über ein Reisebüro; die überwältigende Mehrheit plant ihre Reisen selbst, wobei die Kosten der entscheidende Faktor für die Wahl des Ziels sind.
Digital Detox oder Social-Media-Sucht im Urlaub?
Wie sieht es mit der digitalen Erholung aus? Mehr als die Hälfte der Spanier (über 50 %) gibt an, im Urlaub komplett von der Arbeit abschalten zu können. Interessanterweise können über 60 % der über 65-Jährigen problemlos mehr als zwei Stunden ohne ihr Smartphone auskommen, während dies nur vier von zehn jungen Erwachsenen (18-29 Jahre) gelingt.
Nur 5 % der Befragten verzichten im Urlaub komplett auf soziale Netzwerke. Fast die Hälfte nutzt sie genauso intensiv wie immer, und rund 24,6 % posten im August sogar noch mehr Inhalte – die klassischen Bilder von Füßen am Meer, malerischen Sonnenuntergängen und Selfies mit Mojito in der Hand.
Liebe, Lust und Langeweile: Das soziale Leben im Sommer
Der Urlaub stärkt die Beziehungen: Fast 70 % der Spanier widmen ihrem Partner im Sommer mehr Aufmerksamkeit. Doch hat das auch Auswirkungen auf das Sexleben? 27,3 % sagen ja und haben in den Ferien mehr Sex. 8,5 % geben zu, dass die Hitze die Lust eher dämpft. Für die Mehrheit (54,8 %) ändert sich nichts. Besonders pikant: Die Umfrage zeigt, dass sozialistische Wähler angeben, im Urlaub am häufigsten mehr Sex zu haben, während Wähler von Vox hier den geringsten Zuwachs verzeichnen.
Trotz mehr Familienzeit – 43 % reisen mit ihren Eltern – wird nicht weniger gestritten. 66 % sagen, dass das Konfliktpotenzial dasselbe bleibt wie im Rest des Jahres. Langeweile wird übrigens von fast 60 % als legitime Form der Erholung angesehen, angeführt von den Anhängern von Sumar.
Der Blick nach vorn: Gute Vorsätze nach dem Urlaub
Wie blicken die Spanier auf das Ende des Sommers? Die Stimmung ist überwiegend positiv. Fast die Hälfte erwartet, “ruhig und erholt” zurückzukehren, 37,2 % fühlen sich “glücklich und mit neuer Energie”, und 22 % sind motiviert für die Rückkehr zur Routine. Eine Post-Urlaubs-Depression fürchten nur 18 %. Die typischen Vorsätze für September lauten mehr Sport, gesündere Ernährung und mehr Zeit mit der Familie. Der bemerkenswerteste Fakt ist jedoch, dass die Mehrheit der Spanier gar keine neuen Ziele für den Herbst hat. Die Entscheidung zwischen Eisbecher und Waffel ist anscheinend schon aufregend genug.
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