Skandal um Sánchez’ Ehefrau: Moncloa muss alle E-Mails seit 2018 herausgeben

214
Gericht in Madrid leitet Ermittlungsverfahren gegen Begoña Gómez, Ehefrau von Pedro Sánchez wegen Einflussnahme und Korruption ein

Richter verlangt umfassende Einsicht in Geschäftskommunikation

Der Richter Juan Carlos Peinado, der die Ermittlungen gegen Begoña Gómez, Ehefrau des spanischen Regierungspräsidenten Pedro Sánchez, leitet, hat die Moncloa offiziell aufgefordert, ihm sämtliche geschäftlichen E-Mails seit 2018 zur Verfügung zu stellen. Diese sollen anschließend von der Guardia Civil (UCO) ausgewertet werden.

Laut einem Dokument, das RTVE vorliegt, beantragte der Richter im August zunächst die Bestätigung, ob Gómez ein offizielles Firmenkonto in der Moncloa besitzt. Nachdem die Präsidentschaft dies bejaht hatte, folgte nun die konkrete Anweisung, alle E-Mails vom 11. Juli 2018 bis heute zu übermitteln. Ziel ist eine detaillierte Analyse möglicher Hinweise auf Einflussnahme oder Korruption.

Vorladung um einen Tag vorgezogen

Parallel dazu wurde entschieden, dass Gómez ihre Aussage einen Tag früher als geplant machen muss. Ihr Verteidigungsteam hatte wegen Terminproblemen um eine Verschiebung gebeten. Der neue Termin ist Mittwoch, der 10. September, um 12:00 Uhr. Ebenfalls geladen ist an diesem Tag Cristina Álvarez, Beraterin von Gómez im Moncloa, die ebenfalls als Beschuldigte aussagen soll.

Ermittlungen wegen fünf mutmaßlicher Straftaten

Im Fokus der Untersuchungen stehen fünf mögliche Straftaten:

  • Einflussnahme
  • Korruption im Geschäftsleben
  • Veruntreuung von Marken
  • Einmischung in die Markentreue
  • Veruntreuung

Diese Vorwürfe sind in vier Ermittlungsstränge gegliedert:

  1. Die angebliche Einflussnahme zugunsten des Unternehmers Juan Carlos Barrabés.
  2. Die Leitung eines Lehrstuhls und zweier Masterstudiengänge an der Universität Complutense Madrid.
  3. Die mutmaßliche Veruntreuung von Software, die für den Lehrstuhl genutzt wurde.
  4. Die Ernennung von Cristina Álvarez zur Beraterin in der Moncloa.

Der Fall zieht seit Monaten erhebliche mediale Aufmerksamkeit auf sich und sorgt für politische Spannungen in Spanien.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter