Sensationsfund auf Ibiza: Erstes Meeresschildkrötennest der Saison mit 85 Eiern entdeckt

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Sensationsfund auf Ibiza: Erstes Meeresschildkrötennest der Saison mit 85 Eiern entdeckt
Foto: CAIBES

Ein bedeutendes Ereignis für den Artenschutz auf den Balearen: Die Regierung hat die Entdeckung des ersten Nests der Meeresschildkröte (Caretta caretta) dieser Saison auf Ibiza offiziell bestätigt. Das Gelege mit insgesamt 85 Eiern wurde am berühmten Strand von Es Cavallet gefunden. Dies markiert das zweite bestätigte Nest auf den Balearen in diesem Jahr, nachdem im Juli bereits ein Fund am Strand Can Pere Antoni in Palma für Aufsehen sorgte.

Ein aufmerksamer Bürger alarmiert die Behörden

Die Entdeckung glich einem kleinen Wunder am Donnerstagmorgen, als ein aufmerksamer Bürger eine große Meeresschildkröte dabei beobachtete, wie sie ihr Nest am oberen Rand des Strandes, nahe der Dünenlandschaft, vorbereitete. Geistesgegenwärtig wählte die Person den Notruf 112. Von dort wurde der Vorfall umgehend an das Konsortium zur Wiederherstellung der Fauna der Balearen (COFIB) weitergeleitet, welches sofort die Koordination der Schutzmaßnahmen übernahm. Spezialisten des COFIB eilten zum Fundort und konnten anhand der charakteristischen Spuren der Schildkröte im Sand die genaue Lage des Nests ausmachen und die beachtliche Anzahl von 85 Eiern bestätigen.

Schutzmaßnahmen zur Sicherung des Nachwuchses

Um die Überlebenschancen der ungeborenen Schildkröten zu maximieren, wurde eine entscheidende Maßnahme ergriffen. Da die Brutzeit der Eier am Strand zwischen 55 und 60 Tagen dauert und die Bedingungen überwacht werden müssen, wird das gesamte Gelege nach Mallorca transportiert. Dort erfolgt eine künstliche Bebrütung unter kontrollierten Bedingungen. Dieses Vorgehen soll die Lebensfähigkeit der Eier sichern und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass aus ihnen gesunde Jungtiere schlüpfen. Die komplexe Operation wurde von der COFIB geleitet, in enger Zusammenarbeit mit dem Stadtrat von Sant Josep de sa Talaia, dem Naturpark Ses Salines de Ibiza und Formentera, dem Rettungspersonal von MarSave und der Konzessionsgesellschaft des Strandes, IBIFOR.

Klimawandel als mögliche Ursache für verändertes Nistverhalten

Anna Torres, die Generaldirektorin für natürliche Umwelt und Forstwirtschaft, äußerte sich zu den Hintergründen des Ereignisses. “Der Klimawandel könnte eine der Hauptursachen für die Veränderung im Fortpflanzungsverhalten der Meeresschildkröte sein”, erklärte sie. “Diese Entwicklung führt dazu, dass sie nun auch im westlichen Mittelmeer nisten. Wir müssen uns darauf einstellen, dass solche Sichtungen an den Küsten des Archipels zur Normalität werden.” Torres appellierte eindringlich an die Öffentlichkeit, wachsam zu sein. Wer eine nistende Meeresschildkröte, Spuren im Sand oder frisch geschlüpfte Jungtiere entdeckt, wird gebeten, umgehend den Notruf 112 zu informieren.

Ein wachsendes Phänomen an Spaniens Küsten

Die Meeresschildkröte Caretta caretta ist als gefährdete Art eingestuft. Dass ihre Nistplätze an den spanischen Mittelmeerküsten immer häufiger werden, ist ein Trend, der seit 2014 kontinuierlich beobachtet wird. Jedes Jahr werden neue Nester registriert, was die wachsende Bedeutung der Region für den Erhalt dieser faszinierenden Meeresbewohner unterstreicht.


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