Die spanische Regierung hat am Dienstag einen Gesetzentwurf verabschiedet, der die Übernahme von bis zu 83.252 Millionen Euro Schulden der Autonomen Gemeinschaften vorsieht. Besonders Andalusien und Katalonien werden vom Schuldenerlass Spanien profitieren: Der Staat übernimmt für Andalusien 18.791 Millionen Euro und für Katalonien 17.104 Millionen Euro – zusammen über 43 % der Gesamtsumme.
Schuldenerlass Spanien: Hintergrund und Ursprung
Der Gesetzentwurf basiert auf einem Abkommen der PSOE mit der ERC. Ursprünglich war der Schuldenerlass Spanien vor allem für Katalonien gedacht, doch nun können alle Autonomen Gemeinschaften diese Entlastung beantragen.
Das Finanzministerium Spanien, geleitet von María Jesús Montero, hat eine Methodik entwickelt, die eine gerechte Verteilung sichern soll. Die endgültige Entscheidung liegt bei den Regionalregierungen.
Neben Andalusien und Katalonien profitieren auch die Valencianische Gemeinschaft (11.210 Mio. Euro), Madrid (8.644 Mio. Euro), Kastilien-La Mancha (4.927 Mio. Euro) sowie weitere Regionen. Nicht einbezogen sind das Baskenland und Navarra, da sie über eigene Finanzierungssysteme verfügen.
Kritik der PP am Schuldenerlass Spanien
Die konservative PP lehnt den Schuldenerlass Spanien entschieden ab. Parteichef Alberto Núñez Feijóo bezeichnete ihn als „List“, um die Regierung von Pedro Sánchez künstlich zu stabilisieren.
Trotzdem erklärte der Präsident von La Rioja, Gonzalo Capellán (PP), dass er die für seine Region vorgesehenen 448 Millionen Euro annehmen wird – wenn auch widerwillig. In Katalonien würden pro Einwohner 2.200 Euro erlassen, in La Rioja nur 1.360 Euro, was er als „unfair“ bezeichnete.
Andere Regionen wie Madrid und Andalusien äußerten sich ablehnend. Madrids Finanzministerin Rocío Albert stellte klar: „Dieser Schuldenerlass in Spanien ist keine Lösung unserer Finanzprobleme.“
PSOE-Regionen: Abwarten und Analyse
Der sozialistische Präsident von Asturien, Adrián Barbón, zeigte sich zurückhaltend. Für seine Region stehen 1.508 Millionen Euro im Raum. Er kündigte eine technische Prüfung an, äußerte aber die Überzeugung, dass viele PP-Regionen den Schuldenerlass Spanien am Ende doch nutzen werden.
Finanzministerium Spanien: Drei-Phasen-Plan
Die Methodik des Schuldenerlasses Spanien folgt drei Phasen:
- Vergleich der Schuldenentwicklung 2009–2013 mit 2019–2023, durchschnittlicher Erlass: 19 %.
- Zusätzlicher Ausgleich für Regionen unterhalb dieses Durchschnitts.
- Anpassung pro Einwohner, wobei die Valencianische Gemeinschaft (2.284 Euro pro Kopf) als Referenz dient.
So soll mehr Fairness und Gerechtigkeit zwischen den Autonomen Gemeinschaften geschaffen werden.
Parlamentarischer Weg des Schuldenerlasses
Nach der Zustimmung im Ministerrat wird der Schuldenerlass Spanien ins Parlament eingebracht. Dort droht jedoch Widerstand: Die Partei Junts äußerte Zweifel, weil die Maßnahme nicht exklusiv für Katalonien gilt.
Abonniere unseren Newsletter