Almería, Spanien – Ein unfassbarer Fall von Tierquälerei, Aussetzung und Betrug erschüttert derzeit die Provinz Almería. Die Guardia Civil ermittelt gegen zwei Personen, die ein angebliches Tierheim in Macael betrieben haben sollen. Ihnen wird vorgeworfen, zahlreiche Hunde ihrem Schicksal überlassen, Spendengelder veruntreut und die Tiere mutmaßlich sogar zur Zucht genutzt zu haben.
Operation “Sanctumer”: Ermittlungen enthüllen Grauen
Die „Operation Sanctumer“ der Seprona, der Umweltschutzeinheit der Guardia Civil, begann Ende letzten Jahres, als Hinweise auf die Aussetzung zahlreicher Tiere in einem Bauernhaus in Macael eingingen. Bei der Inspektion des vermeintlichen Tierheims bot sich den Beamten ein Bild des Grauens: Das Anwesen war verlassen, von extremer Unhygiene geprägt und übersät mit Müll und Exkrementen.
Grauenvolle Zustände und tote Tiere
Im Inneren des verwahrlosten Anwesens fanden die Ermittler 19 freilaufende Hunde, die ohne Futter und sauberes Wasser ihrem Schicksal überlassen worden waren. Die meisten Tiere waren nicht mit einem Mikrochip versehen. Einige litten unter Bisswunden und Deformationen, ein Hinweis auf die hohe Aggressivität, die sich unter den hungernden Tieren entwickelt hatte. Das wohl schockierendste Detail: Drei weitere Haustiere wurden tot aufgefunden, zerstückelt und von den anderen Hunden gefressen. Ein tragisches Zeugnis des Überlebenskampfes, dem die Tiere ausgesetzt waren.
Verantwortliche geflüchtet, Tiere in letzter Minute gerettet
Die Verantwortlichen des angeblichen Tierheims hatten das Anwesen und die Tiere über eine Woche vor Eintreffen der Guardia Civil verlassen. Sofort wurden Maßnahmen ergriffen, um die geretteten Hunde in Obhut von Tierschutzorganisationen und privaten Helfern in der Provinz zu geben, um ihr Überleben zu sichern.
Verdacht auf illegale Zucht und massiven Betrug
Die weiteren Ermittlungen ergaben zudem den Verdacht, dass in dem “Tierheim” eine illegale Zucht betrieben wurde. Die Präsenz von Rassehunden beiderlei Geschlechts und trächtigen Tieren deutet darauf hin, dass die Absicht bestand, die Hunde für den späteren Handel zu züchten – ein weiteres Verbrechen zusätzlich zur Tierquälerei.
Fast 8.000 Euro Spendengelder veruntreut
Ein weiterer gravierender Aspekt des Falles ist der Betrug. Über 200 Personen hatten Spenden an dieses „Tierheim“ geleistet. Das Problem: Die Einrichtung besaß weder eine Lizenz für diese Art von Tätigkeit, noch war sie als zoologischer Kern oder anerkannter Tierschutzverein registriert. Innerhalb von weniger als acht Monaten wurden Spenden in Höhe von fast 8.000 Euro gesammelt. Die Verantwortlichen konnten die Verwendung dieser Gelder für die Pflege der Tiere oder die Instandhaltung der Einrichtung in keiner Weise nachweisen. Dies verstärkt den Verdacht des systematischen Betrugs zulasten gutgläubiger Spender, die den Hunden helfen wollten.
Konsequenzen für die Verantwortlichen
Die Guardia Civil des Kommandos Almería ermittelt nun intensiv gegen die beiden Hauptverantwortlichen dieses “falschen Tierheims” wegen der mutmaßlichen Verbrechen der Tierquälerei, des Aussetzens von Tieren (mit Todesfolge) und des Betrugs. Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung von Organisationen, die um Spenden für den Tierschutz bitten.
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