Ryanair droht Spanien mit weiteren Flugstreichungen – Konflikt mit Aena spitzt sich zu

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Ryanair droht Spanien mit weiteren Flugstreichungen – Konflikt mit Aena spitzt sich zu
Bild: KI

Eine Million zusätzliche Sitzplätze in Gefahr

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair verschärft den Druck auf die spanische Regierung. Laut Exekutivdirektor Michael O’Leary plant das Unternehmen, im Sommer 2025 eine weitere Million Sitzplätze auf Flügen nach Spanien zu streichen. Bereits zwischen Sommer 2024 und Winter 2025 wurden zwei Millionen Plätze aus dem Angebot genommen. Grund dafür ist der Streit mit dem Flughafenbetreiber Aena, der eine Gebührenerhöhung von 6,5 Prozent durchsetzen will.

O’Learys Drohung: „Spanien ist nicht unverzichtbar“

In einem Interview mit der Financial Times erklärte O’Leary:
„Wenn die Preise in Spanien zu hoch sind, fliege ich woanders hin.“ Als Beispiele nannte er Flüge nach Palma de Mallorca im Vergleich zu kleineren Flughäfen wie Jerez. Besonders betroffen sind Regional- und Sekundärflughäfen mit weniger als drei Millionen Passagieren. Dort hat Ryanair bereits im Winter 2024/2025 seine Kapazitäten um 41 Prozent reduziert – rund 600.000 Sitzplätze weniger.

Flüge nach Santiago de Compostela, Vigo, Valladolid, Jerez und Teneriffa Nord wurden bereits gestrichen.

Gewinner: Große Flughäfen und Tourismusregionen

Trotz der Kürzungen will Ryanair auf den großen Flughäfen Madrid, Barcelona, Málaga, Alicante und den Balearen weiter wachsen. Der neue Flugplan wird in den kommenden Wochen veröffentlicht. Damit verschiebt die Airline ihre Kapazitäten von kleineren Flughäfen hin zu touristischen Hotspots und Metropolen.

Aena wirft Ryanair „Erpressung“ vor

Der Konflikt zwischen Ryanair und dem Flughafenbetreiber Aena spitzt sich zu. Während Ryanair Aena als „Monopolisten“ bezeichnet, spricht Aena von einer „unaufhaltsamen Erpressungsstrategie“. Zudem wirft der Flughafenbetreiber der Airline vor, ihre Zahlen „zu verzerren“.

Streit auch auf europäischer Ebene

Der Konflikt endet nicht bei den Flughafengebühren. O’Leary traf sich in Brüssel mit EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas. Dabei ging es um mögliche Verfahren der Europäischen Kommission gegen die spanische Regierung – insbesondere wegen der Handgepäck-Gebühren, die von Spaniens Verbraucherschutzministerium als rechtswidrig eingestuft wurden.

Minister Pablo Bustinduy kritisierte O’Learys Vorgehen scharf: „Es wäre unverständlich, wenn die EU sich auf die Seite der wirtschaftlichen Interessen dieses multinationalen Unternehmens und nicht auf die Rechte der Verbraucher stellt.“

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