Reisechaos droht: Ryanair-Bodenpersonal in Madrid plant Streiks ab 15 August und darüber hinaus

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Ryanair Streik Spanien Juli

Reisende, die im Spätsommer und Herbst Flüge mit Ryanair über Madrid geplant haben, müssen sich auf erhebliche Behinderungen einstellen. Die führenden Gewerkschaften UGT und CGT, die das Bodenpersonal der Ryanair-Tochtergesellschaft Azul am Flughafen Adolfo Suárez Madrid-Barajas vertreten, haben eine umfassende Streikwelle für insgesamt 22 Tage angekündigt. Der Auftakt der Arbeitsniederlegungen ist für das lange Wochenende vom 15. bis 17. August geplant.

Die genauen Termine: An diesen Tagen wird bei Ryanair in Madrid gestreikt

Der Streikaufruf zielt auf die verkehrsreichsten Zeiten des Jahres ab und soll den Druck auf die Unternehmensleitung maximieren. Passagiere sollten sich die folgenden Daten vormerken, an denen mit Flugausfällen, Verspätungen und Problemen bei der Gepäckabfertigung zu rechnen ist:

  • August: 15., 16., 17., 23., 24., 30. und 31.
  • September: 6., 7., 13. und 14.
  • Oktober: 11. und 12.
  • November: 1., 2., 8. und 9.
  • Dezember: 20., 21., 27., 28. und 31.

Das spanische Verkehrsministerium steht nun vor der Aufgabe, die erforderlichen Mindestdienstleistungen festzulegen, um ein vollständiges Kollabieren des Flugbetriebs zu verhindern.

Die Hintergründe des Arbeitskampfes: Sanktionen und prekäre Arbeitsbedingungen

Die Gründe für den drastischen Schritt der Gewerkschaften sind vielschichtig. Laut UGT-Sprechern ist der Hauptauslöser die Praxis des Unternehmens, Mitarbeiter mit harten Sanktionen zu belegen, die sich weigern, außerplanmäßige Überstunden zu leisten. Diese Strafen sollen in einigen Fällen bis zu 36 Tage Beschäftigungs- und Lohnausfall betragen haben.

Darüber hinaus prangern die Gewerkschaften an:

  • Den Missbrauch von Zusatzstunden, die dem Personal systematisch auferlegt werden.
  • “Betrügerische” Anstellungsverträge, die eine Festanstellung und den Aufbau von Betriebszugehörigkeit verhindern und so einen Großteil der Belegschaft in prekären Verhältnissen halten.
  • Angriffe auf die Gewerkschaftsfreiheit, etwa durch das Vorenthalten von Informationen, die Blockade des Betriebsrats und die Missachtung rechtskräftiger Gerichtsurteile.
  • Lohndiskriminierung von Teilzeitkräften.

Uneinigkeit in der Gewerkschaftsfront: CCOO beteiligt sich nicht am Streik

Interessanterweise wird der Arbeitskampf nicht von allen Arbeitnehmervertretern getragen. Die Gewerkschaft CCOO, die ebenfalls drei Mitglieder im Betriebsrat stellt, hat den Streikaufruf nicht unterzeichnet. Die CCOO war die einzige Gewerkschaft, die im vergangenen April den ersten Tarifvertrag für die Belegschaft von Azul unterzeichnete, was die aktuelle Spaltung in der Gewerkschaftsfront erklärt. Reisende sollten die weiteren Entwicklungen genau beobachten.


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