Pedro Sánchez und die Lamborghinis

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“Spanien wird ein besseres Land sein, wenn es mehr Elektroautos produziert, mehr öffentliche Busse einsetzt und somit den öffentlichen Verkehr fördert, anstatt Lamborghinis zu bevorzugen.” Mit diesen Worten begründete Pedro Sánchez seine Absicht, die Steuern auf hohe Einkommen zu Beginn des politischen Jahres zu erhöhen.

Die Aussage des Ministerpräsidenten suggeriert, dass Spanien eine hohe Anzahl an Fahrzeugen der italienischen Marke besitzt. Doch wie stellt sich die Situation tatsächlich dar?

In den ersten acht Monaten des Jahres 2024 wurden in Spanien lediglich 34 Lamborghinis der italienischen Premiummarke zugelassen, während insgesamt 671.551 Fahrzeuge registriert wurden. Dies entspricht für das Jahr 2024 nur 0,005 % aller zugelassenen Pkw.

Darüber hinaus gehören von diesen 34 Lamborghinis nur zwei zum Monat August, und die registrierten Modelle sind der Huracán und der Urus. Barcelona führt mit 14 Zulassungen die Liste der Provinzen an, gefolgt von Madrid mit 10, Málaga und den Balearen mit jeweils zwei. Die übrigen, mit je einer Zulassung, verteilen sich auf Sevilla, Santa Cruz de Tenerife, Salamanca, Valladolid, Galicien und Pontevedra.

In den letzten zehn Jahren wurden in Spanien nur 264 Lamborghinis zugelassen, was einem Durchschnitt von 26,4 Autos pro Jahr entspricht. Im Jahr 2023 wurden laut dem World Wealth Report 2024 des Capgemini Research Institute 250.600 Menschen in Spanien als reich eingestuft – mit einem Vermögen von mindestens einer Million Dollar. Dieses Jahr fiel auch mit der bisher höchsten Anzahl an Neuzulassungen der italienischen Marke zusammen (46).

Sánchez hat seine Politik jedoch nicht darauf beschränkt. Seine Begründung für die Steuererhöhung für die Wohlhabendsten ist direkt mit dem Schutz der Arbeiterklasse verknüpft: “Ich betone, dass unser Ziel nicht ist, den Millionären zu schaden, sondern die Mittel- und Arbeiterklasse vor einem ungerechten System zu schützen.”

Image by Jiří Rotrekl from Pixabay


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