Pedro Sánchez’ Luxusurlaub auf Lanzarote: Extreme Sicherheit, hohe Kosten und brisante Treffen in La Mareta

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Sánchez weigert sich, dem Transparenzportal die Ziele und Kosten seiner Auslandsreisen offenzulegen
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Nach einem politisch turbulenten Jahresende, in dem selbst der “The Economist” seinen Rücktritt forderte, sucht Ministerpräsident Pedro Sánchez nun Erholung. Die vergangenen Wochen waren geprägt von Skandalen wie der Inhaftierung von Santos Cerdán und den kontroversen Koldo-García-Audios. Auch familiäre Angelegenheiten, wie der kritisierte Umzug seines Bruders nach Japan oder die gerichtliche Aussage einer seiner Töchter, sorgten für Schlagzeilen. Inmitten dieser komplizierten Lage hat Sánchez seinen dringend benötigten Urlaub angetreten, der ihn bis zum 25. August auf die Kanareninsel Lanzarote führt.

Ein Urlaub unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen

Am vergangenen Samstag landeten Pedro Sánchez und seine Familie auf Lanzarote, um sich erneut in den spektakulären Palast La Mareta zurückzuziehen, der von der Patrimonio Nacional verwaltet wird. Doch dieser Aufenthalt unterscheidet sich von früheren Besuchen. Berichten zufolge wurden die Sicherheitsmaßnahmen drastisch verschärft und gelten als der größte Sicherheitseinsatz während seiner Amtszeit. Die Reserve- und Sicherheitsgruppe (GRS) wurde mit mindestens 40 Beamten mobilisiert. Die Sicherheitsringe um die Residenz wurden von 200 auf 400 Meter erweitert, und es wurden Vorkehrungen getroffen, um bei Bedarf Straßen sperren zu können. Sánchez bewegt sich auf der Insel in einem Konvoi aus mehreren Fahrzeugen, darunter ein gepanzerter Dienstwagen, um Vorfälle wie den im November 2024 in Paiporta zu vermeiden, wo er mit Beleidigungen und Schlamm empfangen wurde.

Politische Brisanz im Feriendomizil: Wer besucht den Präsidenten?

Obwohl die genauen Pläne des Präsidenten geheim gehalten werden und wenige öffentliche Auftritte erwartet werden, ist die Gästeliste in La Mareta von politischer Bedeutung. Es wird erwartet, dass Salvador Illa, der Präsident der Generalitat von Katalonien, einige Tage mit der Familie Sánchez verbringen wird. Auch Treffen mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero, der ein Anwesen auf der Insel besitzt, und Innenminister Fernando Grande-Marlaska sind wahrscheinlich. Darüber hinaus steht ein mögliches Gespräch mit dem Präsidenten der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo, im Raum, der Bereitschaft signalisierte, “über die realen Probleme der Kanaren” zu sprechen.

La Mareta: Der umstrittene Luxus-Palast auf Kosten der Steuerzahler?

Während Sánchez Ruhe sucht, sorgt sein Feriendomizil für Debatten. La Mareta, ein 30.000 Quadratmeter großes Anwesen, entworfen von César Manrique, bietet jeden erdenklichen Luxus: zehn Bungalows, mehrere Pools, einen See, Sportanlagen und direkten Meerzugang. Für den aktuellen Aufenthalt wurden Verbesserungsarbeiten in Höhe von fast 70.000 Euro aus öffentlichen Mitteln finanziert. Allein in den letzten fünf Jahren flossen über 820.000 Euro in Instandhaltungsarbeiten des Komplexes. Trotz wiederholter Anfragen und positiver Bescheide des Transparenzrates weigert sich die Regierung, die Gesamtkosten der privaten Aufenthalte des Präsidenten offenzulegen, was für anhaltende Kritik sorgt.

Flucht aus dem politischen Sturm: Die Skandale im Gepäck

Der Urlaub dient auch dazu, Abstand von den Korruptionsskandalen zu gewinnen, die die PSOE und Sánchez’ direktes Umfeld belasten. Neben den Vorwürfen gegen hochrangige Parteimitglieder wie José Luis Ábalos und Santos Cerdán stehen auch seine Frau Begoña Gómez und sein Bruder David Sánchez im Fokus von Korruptionsermittlungen. Der Aufenthalt in der luxuriösen Oase von La Mareta bietet eine temporäre Flucht aus diesem politischen Sturm, bevor der intensive politische Herbst beginnt.


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