Parken wie ein Idiot in Spanien?

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Parken wie ein Idiot in Spanien?
Foto: Creative Commons

Wir alle kennen es: Die Parkplatzsuche in belebten Städten kann eine echte Herausforderung sein. Manchmal ist die Versuchung groß, ein Auge zuzudrücken und das Auto einfach abzustellen, auch wenn es nicht ganz den Regeln entspricht. Doch Vorsicht: Besonders das Belegen von mehr als einem Parkplatz kann in Spanien teuer werden. Was viele als Kavaliersdelikt abtun, wird von den spanischen Behörden ernst genommen.

Ein australisches Beispiel, das Schule macht

Vor einigen Jahren sorgte ein australischer Autofahrer weltweit für Schlagzeilen, als er es schaffte, vier öffentliche Parkplätze gleichzeitig zu blockieren. Ein absoluter Rekord im Falschparken! Die Empörung in den sozialen Medien war riesig, und der Fahrer musste eine saftige Geldstrafe zahlen. Dieses extreme Beispiel zeigt, wie schnell schlechtes Parken zu einem viralen Phänomen und teuren Folgen führen kann. Spanien, wie die meisten Länder, hat ähnliche Gesetze erlassen, um solches Fehlverhalten zu ahnden.

Das spanische Gesetz ist eindeutig

In Spanien ist die Rechtslage klar: Gemäß Artikel 92 der Allgemeinen Verkehrsordnung muss jeder Fahrer, der sein Fahrzeug abstellt oder parkt, dies so tun, dass der verbleibende Platz optimal genutzt wird. Das Ziel dieser Regel ist offensichtlich: Die begrenzte Verfügbarkeit öffentlicher Parkplätze soll maximiert und ein fairer Zugang für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet werden. Wird ein Fahrzeug auf zwei oder mehr Parkplätzen abgestellt, gilt dies als Verstoß und kann zu einer Geldstrafe führen.

Wie hoch ist die Strafe?

Die Höhe der Geldstrafe hängt von der Schwere des Verstoßes ab. Es kommt darauf an, wie viele Parkplätze belegt werden oder wie stark der Verkehr durch das Falschparken behindert wird.

  • Geringfügiger Verstoß: Hier müssen Sie mit einer Geldstrafe von 80 € bis 100 € rechnen.
  • Schwerer Verstoß: In diesem Fall können die Bußgelder bis zu 200 € betragen.

Ein kleiner Trost: Wer das Ticket innerhalb von 20 Kalendertagen bezahlt, erhält einen Rabatt von 50 %. Allerdings verliert man damit das Recht, das Ticket anzufechten.

Lokale Unterschiede und die Gefahr des Abschleppens

Es ist wichtig zu wissen, dass jede Stadt und jeder Ort in Spanien die Befugnis hat, eigene Verkehrs- und Parkregeln festzulegen. Das bedeutet, dass ein geringfügiger Verstoß in einer Stadt in einer anderen möglicherweise strenger geahndet wird. Diese lokale Flexibilität ermöglicht es den Gemeinden, die Parkplatzsituation an ihre spezifischen Bedürfnisse anzupassen. Informieren Sie sich daher immer über die örtlichen Vorschriften, wenn Sie in einer neuen Stadt parken.

Besonders ärgerlich wird es, wenn das Fahrzeug andere Verkehrsteilnehmer stark behindert oder gleich mehrere Parkplätze blockiert. In solchen Fällen können die Behörden den kommunalen Abschleppdienst rufen. Die Kosten für das Abschleppen und die Lagerung des Fahrzeugs kommen dann zur ursprünglichen Geldstrafe hinzu und können die Gesamtkosten erheblich erhöhen. Der Preis für die Abholung eines abgeschleppten Autos variiert je nach Gemeinde, ist aber in der Regel hoch genug, um die Einhaltung der Parkregeln zu fördern.

Fazit

Auch wenn die Parkplatzsuche in Spanien manchmal nervenaufreibend sein kann, lohnt es sich, die Regeln zu befolgen. Falschparken, insbesondere das Belegen mehrerer Parkplätze, kann schnell zu einem teuren Vergnügen werden. Achten Sie auf die Beschilderung und respektieren Sie die Parkregeln – das schont nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern auch die Nerven anderer Verkehrsteilnehmer.


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