Vier Monate nach dem verheerenden Tiefpunkt der Überschwemmungen, die diesen Herbst die Provinz Valencia heimgesucht haben, haben lediglich 6% der betroffenen Familien staatliche Unterstützung für den Wiederaufbau und die Wiederherstellung ihrer Häuser erhalten. Diese Zahl, basierend auf den von der Regierung selbst veröffentlichten Daten, verdeutlicht, dass die von Präsident Pedro Sánchez groß angekündigten Hilfsgelder trotz der anhaltenden Beschwerden der Betroffenen nur schleppend fließen.
Insgesamt wurden 43.637 Anträge auf staatliche Unterstützung registriert. Diese umfassen Schäden an Eigentum und Hausrat, sowie Entschädigungen für Todesfälle. Bisher erhielten lediglich 2.620 Familien Gelder für die Renovierung ihrer Häuser und 111 Familien für den Verlust von Angehörigen. Die Gesamtsumme der staatlichen Auszahlungen beläuft sich auf lediglich 56,2 Millionen Euro.
Dieser Betrag ist Teil des ersten Hilfspakets von 10,6 Milliarden Euro, von denen der Staat lediglich 2,1 Milliarden Euro – weniger als die Investition in Telefónica – für Maßnahmen wie Steuererleichterungen und direkte Finanzhilfen für Unternehmen, Betriebe und andere von den Überschwemmungen betroffene Einrichtungen bereitgestellt hat. Der Plan wurde später auf maximal 16,6 Milliarden Euro erweitert, inklusive der vom ICO garantierten Kredite und der Entschädigungen durch das Versicherungskonsortium (CSS).
Anfang November genehmigte der Ministerrat bis zu 60.000 Euro für den Wiederaufbau von Häusern und zusätzlich 10.300 Euro für die Reparatur oder den Ersatz von Hausrat und Möbeln. Berücksichtigt man die bisher ausgezahlten Hilfen und die bereits bewilligten Gelder (48,3 Millionen Euro), ergibt sich ein Durchschnittsbetrag von lediglich 18.435 Euro pro Antrag – weit entfernt von der von Sánchez versprochenen Höchstsumme.
Wie bereits berichtet, wird der Großteil der Wiederaufbauhilfe über vom ICO garantierte Bankkredite in Höhe von 5 Milliarden Euro abgewickelt. Diese Kredite müssen von den Familien und Unternehmen zurückgezahlt werden. Weitere 3,5 Milliarden Euro werden voraussichtlich vom Versicherungskonsortium getragen, einer dem Wirtschaftsministerium angegliederten Institution, die durch Versicherungsbeiträge finanziert wird.
Die Nachfrage nach den ICO-Krediten ist bisher gering, mit nur 5.573 Anträgen. Die Regierung veröffentlicht keine Daten über die Höhe der einzelnen Kredite oder die insgesamt bewilligten Summen.
Die Auszahlung der Entschädigungen durch das Versicherungskonsortium verläuft hingegen zügiger. Bisher wurden 2,007 Milliarden Euro ausgezahlt, bei insgesamt 241.769 eingereichten Schadensmeldungen, hauptsächlich für Schäden an Fahrzeugen und Häusern.
Auch die über die Steuerbehörde beantragten Hilfen für KMU und Unternehmen werden schneller bearbeitet. Die bisher ausgezahlte Summe beläuft sich auf 320,5 Millionen Euro, davon 76,8 Millionen Euro an Selbstständige. Zahlungsaufträge liegen für 25.442 Unternehmen und Privatunternehmen vor.
Um die Bearbeitung der Hilfsanträge zu vereinfachen, hat die Regierung in den betroffenen Gebieten ein Netzwerk von Sonderbüros eingerichtet, unter anderem in Gebäuden der Guardia Civil, der Nationalpolizei, des Finanzamtes und der Post. Dort können Anträge gestellt und Informationen, beispielsweise zu steuerlichen Fragen, eingeholt werden.
Bis Oktober wurden insgesamt 391.344 Hilfsanträge für die verschiedenen Schäden gestellt. Laut Regierungsangaben wurden 3,129 Milliarden Euro ausgezahlt. Diese Summe beinhaltet jedoch die über 2 Milliarden Euro vom Versicherungskonsortium, sodass bisher lediglich rund 1,1 Milliarden Euro aus staatlichen Mitteln geflossen sind.
Nicht nur die Betroffenen, sondern auch die Regionalregierung von Valencia, die von Beginn an mit der Zentralregierung über den Umgang mit den Folgen der Überschwemmungen im Konflikt stand, kritisiert die schleppende Auszahlung der staatlichen Hilfen.
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