Nur 28,7 % der Spanier sind mit ihrem Job zufrieden

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Spanien vernichtet 139.700 Arbeitsplätze im ersten Quartal 2024

Bill Gates sagte einst: “Du musst jeden Tag genießen, was du tust.” Dennoch äußert jeder dritte Spanier Unzufriedenheit mit seinem aktuellen Job. Hauptgründe dafür sind unzureichende Bezahlung, zu lange Arbeitszeiten und mangelnde Anerkennung.

Besonders im Gastgewerbe herrscht Erschöpfung. Laut einer Studie des Jobportals Jobatus.es, die von Noticiastrabajo veröffentlicht wurde, sind lediglich 28,7 % der Spanier rundum zufrieden mit ihrer Arbeit. Diese Zufriedenheit variiert jedoch stark zwischen den Branchen.

Die Technologiebranche hat die zufriedensten Mitarbeiter, mit einer Zufriedenheitsrate von 40,2 %, gefolgt von der Energie- und Umweltbranche mit 38,9 % und dem Bildungssektor mit 34,5 %. Die größte Unzufriedenheit herrscht im Gastgewerbe, wo nur 19,7 % der Beschäftigten angeben, sich bei der Arbeit wohlzufühlen, gefolgt vom Einzelhandel mit 22,4 % und dem Baugewerbe mit 23,1 % Zufriedenheit.

Ein häufig genannter Grund für die Unzufriedenheit ist das Gehalt. Über die Hälfte der Befragten (53,5 %) glaubt, weniger zu verdienen, als sie es verdienen. Ein weiterer bedeutender Faktor für Unzufriedenheit ist die lange Pendelzeit: 45,6 % der Arbeitnehmer empfinden den Arbeitsweg als zu zeitaufwendig und wünschen sich entweder Telearbeit oder einen Arbeitsplatz näher am Wohnort.

Auch das Arbeitsumfeld trägt zur Unzufriedenheit bei, da es den Stresspegel erhöht. 28,3 % der Arbeitnehmer fühlen sich trotz ihrer Bemühungen nicht ausreichend anerkannt, während 18,9 % ein toxisches Arbeitsumfeld als demotivierend empfinden. Einschränkungen bei Aufstiegsmöglichkeiten und ein Ungleichgewicht zwischen Berufs- und Privatleben sind für 17,4 % bzw. 14,7 % ebenfalls Gründe für Unzufriedenheit.

Die Zufriedenheit variiert auch regional. Laut den Daten von Jobatus.es sind die Arbeitnehmer in Navarra mit 42,3 % am zufriedensten, gefolgt vom Baskenland mit 39,8 %. Am anderen Ende des Spektrums liegt Andalusien, wo nur 21,5 % der Arbeitnehmer zufrieden sind, was auf niedrigere Löhne und mehr befristete Arbeitsverträge zurückzuführen ist. Die Kanarischen Inseln und Extremadura folgen mit 23,1 % bzw. 24,3 % Zufriedenheit.

Obwohl das Gehalt als Hauptfaktor für die Arbeitsplatzunzufriedenheit gilt, zeigen Wirtschaftsdaten, dass Unternehmen die Löhne im Durchschnitt um 3,5 % erhöht haben, wie aus den Daten der Beratungsfirma KPMG hervorgeht. Auch die Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um die Kaufkraft der Löhne zu sichern, indem sie den branchenübergreifenden Mindestlohn auf 1.134 Euro in 14 Raten erhöht hat.

Dennoch haben steigende Preise und Inflation dazu geführt, dass die Erhöhung der Löhne durch höhere Lebenshaltungskosten aufgezehrt wird, was die Wahrnehmung dieser Gehaltserhöhung schmälert.

Bild: Archiv


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