Neue Studie: Extreme Armut in beliebten Touristen-Hotspots an der Costa Blanca

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Armut Spanien Studie

Die Provinz Alicante weist nach Almeria die zweithöchste relative Armutsquote in Spanien auf, mit 28,5 %. Zudem gehört sie zu den vier Regionen mit dem höchsten Risiko sozialer Ausgrenzung, das bei 13,9 % liegt.

Es wird angenommen, dass die hohe Armutsrate in diesen Gebieten stark mit einer übermäßigen Abhängigkeit vom Tourismus zusammenhängt.

Die Erkenntnisse stammen aus einer Studie über das Haushaltseinkommen in Spanien, die in einem Bericht der Ramón Areces Stiftung und des Valencianischen Instituts für Wirtschaftsforschung veröffentlicht wurde.

Carmen Herrero, eine der Mitautorinnen des Berichts, äußerte sich besorgt: „Die Armut in Alicante ist äußerst gravierend, und die Daten sind alarmierend.“

Sie fügte hinzu: „Regionen, die zu stark vom Tourismus abhängig sind, weisen ein niedriges Maß an Wohlbefinden auf.“

Im Wohlstandsindex belegt Alicante, mit einer Bevölkerung zwischen 300.000 und 500.000 Menschen, den letzten Platz unter den spanischen Hauptstädten.

Besonders auffällig ist die extreme Armutsrate in Torrevieja: Im Jahr 2021 waren fast 24 % der Bevölkerung von sozialer Ausgrenzung bedroht.

Der Anteil der jungen Menschen in der südlichen Stadt an der Costa Blanca beträgt alarmierende 33,7 Prozent.

Carlos Albert, ein weiterer Autor des Berichts und Wirtschaftsprofessor, betonte ebenfalls die Probleme, die mit dem Tourismus verbunden sind: „Die Menschen, die in Benidorm oder Torrevieja leben, sind vorwiegend in der Tourismusbranche tätig, etwa als Kellner oder Reinigungskräfte, und nicht als Unternehmer.“

„Die Einwohner haben niedrige Löhne, hohe Ungleichheitsraten und leiden unter weit verbreiteter Armut“, kommentierte Albert.

Die Studie legt nahe, dass Bildungs- und Innovationsinitiativen, wie Universitäten, Technologiezentren und Innovationshubs, dazu beitragen können, das Einkommensniveau in diesen Städten zu steigern.

Foto: Archiv


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