Nach einem Jahrzehnt ohne Müllgebühr führt die Stadtverwaltung Madrid unter der Führung der PP eine neue Abfallsteuer ein. Die ersten Bescheide werden im September versendet und belasten die Haushalte mit durchschnittlich 140 Euro. Die Höhe der Abgabe ist jedoch stark vom Standort und Katasterwert der Immobilie abhängig.
Die Rückkehr der Abfallgebühr: Was Madrids Bürger erwartet
Ab September dieses Jahres müssen sich die Einwohner Madrids auf eine neue finanzielle Belastung einstellen. Die Stadtverwaltung hat die Wiedereinführung der Müllsteuer beschlossen, die zuletzt vor einem Jahrzehnt erhoben wurde. Die Zahlung wird für das laufende Jahr in einer einzigen Rate fällig, kann aber ab 2025 bequem per Lastschriftverfahren beglichen werden.
Engracia Hidalgo, die Delegierte des Finanzministeriums, bestätigte offiziell: “Im September werden die Briefe mit dem zu zahlenden Betrag an jeden Nachbarn verschickt, und von da an werden die Zahlungen erfolgen.” Diese Maßnahme betrifft mehr als 1,5 Millionen Haushalte und rund 1,4 Millionen Steuerzahler in der spanischen Hauptstadt.
So berechnet sich die neue Müllsteuer in Madrid
Die Höhe der neuen Abgabe ist nicht für alle gleich. Sie hängt maßgeblich vom Katasterwert der jeweiligen Immobilie ab, was zu erheblichen Unterschieden je nach Wohngegend führt. Die Berechnungsformel kombiniert einen für alle Grundstücke gleichen festen Anteil für die Müllsammlung und -behandlung mit einem variablen Teil, der sich nach der geschätzten Abfallerzeugung richtet.
In einkommensstärkeren Vierteln müssen die Bürger deutlich tiefer in die Tasche greifen. Hier sind die durchschnittlichen jährlichen Belastungen besonders hoch:
- El Plantío (Moncloa-Aravaca): 574 Euro
- El Viso (Chamartín): 457 Euro
- Recoletos (Salamanca): 430 Euro
- Los Jerónimos (Retiro): 427 Euro
- Castellana (Salamanca): 385 Euro
- Valdemarín (Moncloa-Aravaca): 376 Euro
Im Gegensatz dazu fallen die Gebühren in anderen Stadtteilen wesentlich geringer aus. In San Cristóbal (Villaverde) beträgt die Steuer beispielsweise nur rund 45 Euro. In Vierteln wie Pradolongo und Zofío (Usera) oder Portazgo und San Diego (Puente de Vallecas) liegt sie bei 59 bzw. 64 Euro. Im stadtweiten Durchschnitt ergibt sich eine Zahlung von circa 140 Euro pro Wohnung und etwa 300 Euro für Geschäftsräume.
Zusätzliche Einnahmen für die Stadtkasse
Die Madrider Steuerbehörde rechnet durch die neue Müllsteuer mit Bruttoeinnahmen von rund 296 Millionen Euro. Da die bisherige städtische Abfallsteuer für Aktivitäten (TRUA), die jährlich etwa 40 Millionen Euro einbrachte, abgeschafft wird, ergibt sich für das Konsistorium ab 2025 ein zusätzlicher Nettobetrag von ungefähr 256 Millionen Euro.
Um den Ansturm der Bürgeranfragen zu bewältigen, hat das Finanzministerium die Bürgerservicebüros personell aufgestockt und die Kapazitäten der Service-Hotline “Línea Madrid” erweitert. So soll sichergestellt werden, dass alle Fragen der Einwohner, die in Kürze ihre individuellen Zahlungsbescheide erhalten, zeitnah und effizient bearbeitet werden können.
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