Die Nationalpolizei hat einen entscheidenden Schlag gegen die Graffiti-Szene in Spanien geführt: Insgesamt 29 Personen wurden als mutmaßliche Urheber von 287 Graffiti an Zügen festgenommen. Der dabei entstandene wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf fast 1,5 Millionen Euro. Diese umfangreiche Operation, die sich über acht Monate erstreckte, deckte insgesamt 319 Straftaten auf.
Erfolgreiche Razzia in Madrid und weiteren Provinzen
Die Festnahmen verteilten sich über mehrere spanische Provinzen, wobei Madrid mit 18 Festnahmen im Mittelpunkt stand. Weitere Verhaftungen gab es in Málaga (4), Valencia (2), Barcelona (2) sowie jeweils eine Person in Alicante, Soria und León. Die Ermittlungen begannen im September 2024 nach zahlreichen Beschwerden über Graffiti an Zügen und Eisenbahnanlagen.
Die Täter gingen bei ihren Aktionen äußerst methodisch vor: Sie studierten detailliert Fahrpläne und Zugfrequenzen, kannten die Bremswege der Züge und führten verschiedenste Werkzeuge und Generalschlüssel mit sich. Ihre kriminellen Handlungen dokumentierten sie zudem auf Video und teilten diese in den sozialen Netzwerken – ein entscheidender Ansatzpunkt für die Ermittler.
Fokus auf die Hauptstadt Madrid
Madrid, als Verkehrsknotenpunkt mit einer wichtigen Eisenbahninfrastruktur, erwies sich als besonders attraktiv für die Graffiti-Sprayer. Hier wurden 18 Personen in Städten wie San Sebastián de los Reyes, Alcobendas, Torrejón de Ardoz und weiteren Gemeinden festgenommen. Allein in der Hauptstadtregion konnten die Behörden 220 Straftaten aufklären, darunter 118 Sachbeschädigungen und 32 Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, mit einem geschätzten Schaden von 1.026.412 Euro. Die Koordination zwischen den Polizeieinheiten war aufgrund des „Wandercharakters“ der Täter, die oft an verschiedenen Orten aktiv waren, besonders herausfordernd.
Ermittlungserfolge im Rest Spaniens
Auch in anderen Teilen Spaniens wurden bedeutende Erfolge erzielt:
- In Málaga wurden nach anderthalb Jahren Ermittlungen vier Personen festgenommen und 48 Straftaten mit einem Schaden von 205.728 Euro aufgeklärt. Die Täter suchten sich oft isolierte Bahnhöfe oder Werkstattbereiche in Städten wie Álora, Antequera, Espeluy (Jaén) oder Jabugo (Huelva) aus.
- In Asturien wurden drei Personen als Urheber von fünf Sachbeschädigungen durch Graffiti an Zügen identifiziert, wobei ein Schaden von 25.069 Euro entstand.
- Mitte Mai führten weitere Polizeioperationen in ganz Spanien zur Aufklärung von 46 Schadensverbrechen mit einem Gesamtschaden von 204.136 Euro. Dabei wurden sieben weitere Personen in Valencia und Barcelona (jeweils zwei) sowie jeweils eine Person in Soria, Orihuela und Ponferrada festgenommen.
Die erfolgreiche Operation zeigt das konsequente Vorgehen der spanischen Behörden gegen Vandalismus im Eisenbahnnetz.
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