Die spanische Raumfahrtagentur hat am Sonntag eindringlich vor den potenziellen Auswirkungen einer intensiven Sonnenaktivität gewarnt, die sich in den letzten Stunden ereignet hat. Besonders betroffen könnten Stromnetze und die Satellitennavigation sein. Grund dafür ist ein koronaler Massenauswurf (CME), der am Morgen des 1. Juni die Erdmagnetosphäre traf.
Geomagnetischer Sturm erreicht hohes Niveau
Der Einschlag des CMEs, der mit einer Sonneneruption der Klasse M8.2 einherging, führte zu einem geomagnetischen Index Kp 8. Dieser Wert auf der Skala von 0 bis 9, die die globale geomagnetische Aktivität misst, entspricht der Kategorie “Severe Storm Level”. Obwohl sich die Bedingungen kurzzeitig auf Kp 7,3 abschwächten, weisen Vorhersagemodelle auf eine hohe Wahrscheinlichkeit hin, dass die Aktivität in den nächsten 24 Stunden wieder zunehmen wird.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), zu der Spanien gehört, beobachtet das Ereignis über ihr Netzwerk von Weltraumwetterdiensten “aktiv”. Bislang wird keine gefährliche Situation erwartet, auch wenn der Kp-Index den Extremwert von 9 erreichen könnte. Bis zum späten Sonntag wurden glücklicherweise keine größeren Anomalien gemeldet.
🪐 En las últimas horas, se ha registrado una intensa actividad solar por una eyección de masa coronal de alta velocidad que ha impactado la magnetosfera terrestre durante esta madrugada.☀️🌍
— Agencia Espacial Española (AEE) (@aee_gob) June 1, 2025
👉Ante esta situación, la Agencia Espacial @aee_gob informa👇https://t.co/3QtwIBV14t pic.twitter.com/vBeVLzu1uT
Mögliche Auswirkungen auf Infrastruktur und Kommunikation
Diese Art von Phänomenen kann weitreichende Konsequenzen haben. Dazu gehören Veränderungen in Stromnetzen in hohen Breitengraden, Störungen in der hochfrequenten Funkkommunikation und mögliche zeitliche Fehler in Satellitennavigationssystemen. Auch Satelliten in niedrigen Umlaufbahnen könnten aufgrund einer Zunahme der thermosphärischen Dichte vorübergehende Auswirkungen erfahren.
Das Space Weather Prediction Center der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) und die ESA haben dieses Ereignis als geomagnetischen Sturm der Stufe G4 auf einer Skala von G1 (gering) bis G5 (extrem) eingestuft. Die spanische Raumfahrtagentur empfiehlt den Betreibern von Weltraum- und Bodeninfrastrukturen daher, wachsam zu bleiben und ihre Vorhersagen kontinuierlich mit den neuesten Daten internationaler Agenturen abzugleichen.
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