Nach Zwangsräumung: 73-Jähriger nimmt sich in Barcelona das Leben

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Ein 73-jähriger Mann ist am Donnerstag in Barcelona auf tragische Weise ums Leben gekommen, nachdem er aus seiner Wohnung im Stadtteil Raval zwangsgeräumt worden war. Der Vorfall, der sich in der Robadors-Straße ereignete, hat Bestürzung und Trauer ausgelöst und wirft erneut ein Schlaglicht auf die dramatischen Folgen von Zwangsräumungen.

Der tragische Hergang

Der Mann, der die Wohnung bereits seit geraumer Zeit bewohnte, wurde am Morgen des Donnerstags vom Justizausschuss geräumt. Am Nachmittag gelang es ihm jedoch, erneut Zutritt zu dem Anwesen zu erhalten. Als die Mossos d’Esquadra, die katalanische Polizei, am Tatort eintrafen, stürzte der Mann durch den Innenhof in die Tiefe und verstarb sofort.

Nachbarn der Robadors-Straße berichten, dass es sich bei dem Verstorbenen um eine Person handelte, die zuvor in der Gegend gelebt hatte und vor einiger Zeit in diese spezielle Wohnung gezogen war. Quellen der Mossos d’Esquadra zufolge verlief die für diesen Donnerstag angesetzte Räumung zunächst ohne “relevante” Zwischenfälle. Die Beamten wurden um 17:45 Uhr alarmi, nachdem ein Notruf aus derselben Wohnung eingegangen war. Bei ihrem Eintreffen trafen sie auf den 73-jährigen Mann, der nach Angaben der Polizei angab, lediglich einige seiner persönlichen Gegenstände abholen zu wollen. In diesem Augenblick sprang er in die Leere, obwohl mehrere Beamte versuchten, ihn davon abzuhalten.

Ein wiederkehrendes Drama

Dieser tragische Vorfall ist leider kein Einzelfall. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Menschen vor oder kurz nach einer Zwangsräumung das Leben nehmen. Allein in Katalonien gab es im Jahr 2024 bereits zwei weitere derartige Fälle: ein Schwesternpaar in Barcelona, das seit mehr als 30 Jahren im selben Haus lebte, und ein Mann aus Sabadell unter ähnlichen Umständen.

Hintergrund der Zwangsräumung

Die genauen Umstände der Wohnsituation des Verstorbenen in der Robadors-Straße sind noch nicht vollständig geklärt. Es scheint, dass er nicht die Person war, gegen die die ursprüngliche Klage zur Räumung eingereicht wurde. Gerichtliche Quellen haben darauf hingewiesen, dass die richterliche Entourage diesen Mann zum Zeitpunkt der Räumung antraf, obwohl zum Zeitpunkt der Klageeinreichung eine andere Person als Bewohner identifiziert worden war.

Das Gericht erster Instanz 2 in Barcelona hatte die Klage des Eigentümers des Hauses im Februar dieses Jahres zugelassen. Einem Bericht des Sozialdienstes der Stadtverwaltung von Barcelona zufolge verzichtete der Besetzer auf die Vermittlung der Anti-Räumungseinheit des Konsistoriums. Die Räumung war für diesen Donnerstag, den 12. Juni, angesetzt worden, nachdem dies dem Betroffenen am 25. April mitgeteilt worden war.


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