Die Sicherheit auf Spaniens Straßen hat oberste Priorität. Um diese zu gewährleisten, führen Verkehrsagenten regelmäßig technische Inspektionen durch. Eine Maßnahme, die bei vielen Autofahrern Fragen aufwirft, sind die stichprobenartigen Kontrollen der Guardia Civil direkt im fließenden Verkehr. Doch was steckt wirklich dahinter und was bedeutet das für Sie als Fahrzeugbesitzer?
Die Realität der mobilen TÜV-Kontrollen auf spanischen Straßen
In Spanien ist es für jedes Kraftfahrzeug unerlässlich, eine gültige technische Fahrzeuginspektion (ITV) nachweisen zu können. Dies stellt sicher, dass alle Fahrzeuge, die am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen, den geltenden Sicherheits- und Umweltstandards entsprechen. Viele Autofahrer fragen sich jedoch, ob die Guardia Civil die Befugnis hat, eine solche Inspektion spontan am Straßenrand durchzuführen.
Die Antwort ist ein klares Ja. Wie der spanische Verband der kooperierenden Unternehmen der Verwaltung in der ITV (AECA) bestätigt, hat die Guardia Civil allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 landesweit insgesamt 6.000 stichprobenartige ITV-Inspektionen durchgeführt. Diese Kontrollen sind eine etablierte Praxis, um die Einhaltung der Vorschriften zu überwachen und die Verkehrssicherheit aktiv zu erhöhen.
Wie funktionieren die mobilen Inspektionen?
Bei diesen Kontrollen führen die Beamten der Guardia Civil de Tráfico entweder eine visuelle Überprüfung des Fahrzeugzustands durch oder setzen spezielle mobile ITV-Einheiten ein. Mit dieser Ausrüstung können sie wesentliche technische Aspekte des Fahrzeugs direkt vor Ort prüfen. Dieses Vorgehen ist in vielen anderen Ländern der Europäischen Union bereits seit Jahren gängige Praxis. Es ist daher anzunehmen, dass die Frequenz und Intensität dieser Kontrollen in Spanien in den kommenden Jahren weiter zunehmen wird.
Fahren mit abgelaufenem ITV: Keine Toleranz
Die Generaldirektion für Verkehr (DGT) vertritt hierzu eine unmissverständliche Haltung: Das Fahren mit einem abgelaufenen ITV-Zertifikat ist strengstens verboten. Diese Regelung gilt auch dann, wenn bereits ein neuer Termin für die Inspektion vereinbart wurde, dieser aber nach dem eigentlichen Ablaufdatum liegt. Es gibt keinerlei Schonfrist. Die DGT betont in zahlreichen Kampagnen, dass das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden, mit einem technisch nicht einwandfreien Fahrzeug signifikant steigt. Zudem kann der Versicherungsschutz erlöschen. Im Falle eines Unfalls mit abgelaufenem ITV riskieren Fahrzeughalter, dass die Versicherung die Deckung von Schäden verweigert.
Was passiert bei Schäden während der ITV-Prüfung?
Obwohl es selten vorkommt, kann ein Fahrzeug während der anspruchsvollen Tests in einer ITV-Station beschädigt werden. Die Prüfungen simulieren teils extreme Bedingungen, um die Zuverlässigkeit zu testen. Sollte ein Schaden nachweislich durch das Verschulden eines ITV-Technikers entstehen, ist die Prüfstelle durch ihre Versicherung verpflichtet, für die anfallenden Reparaturkosten aufzukommen. Stellt ein Fahrzeughalter erst nach einer bestandenen Prüfung fest, dass eine Panne durch die Inspektion verursacht wurde, muss eine formelle Reklamation eingereicht werden, um den entstandenen Schaden geltend zu machen.
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