Mehr als ein Drittel der spanischen Unternehmen hat keine weiblichen Führungskräfte

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Über ein Drittel (34,4 %) der spanischen Unternehmen haben überhaupt keine Frauen im Management, während lediglich 8,2 % ein rein weibliches Management aufweisen. Diese Zahlen, die aus der aktuellen Konjunkturumfrage der spanischen Handelskammer stammen, zeichnen ein besorgniserregendes Bild der Geschlechterungleichheit in Führungspositionen.

Der am Dienstag veröffentlichte Bericht, der auf 2.003 Befragungen basiert, zeigt, dass in mehr als der Hälfte der spanischen Unternehmen Frauen weniger als 20 Prozent der Führungspositionen besetzen. Besonders eklatant ist die Ungleichheit im Bausektor: Alarmierende 68 % der Unternehmen beschäftigen dort keine Frauen im Management. Dagegen zeigen sich kleine Unternehmen sowie die Tourismus- und Gastronomiebranche bei der Integration von Frauen in Führungspositionen deutlich fortschrittlicher.

Hürden auf dem Weg zur Führungsposition
Als Haupthindernisse für den Aufstieg von Frauen in Führungspositionen nennen die Unternehmen selbst unzureichende Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die geringe Repräsentanz von Frauen in bestimmten strategischen Sektoren sowie freiwillige Rücktritte von Frauen, die durch anhaltende soziokulturelle Vorurteile in der spanischen Gesellschaft bedingt sind.

Lösungsansätze
Die Studienteilnehmer sehen flexible Arbeitszeiten, Telearbeit und ein höheres Kinderbetreuungsgeld als die wirksamsten Instrumente zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, um dieser Situation entgegenzuwirken. Diese Initiativen könnten es mehr Frauen ermöglichen, Führungspositionen zu erreichen und zu behalten.

José Luis Bonet, Präsident der Handelskammer, betont: „Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, weiterhin aus der Wirtschaft heraus daran zu arbeiten, nicht nur die vollständige Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt, sondern auch die Chancengleichheit bei der Besetzung von Führungspositionen zu fördern.“


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