Mehr als 10.000 Menschen haben auf Mallorca gegen den Massentourismus und die Wohnungsnot demonstriert

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Am Samstagabend kamen im Herzen von Palma Tausende zu einer Großdemonstration gegen Massentourismus und Wohnungsnot zusammen. Die Kundgebung begann um 19 Uhr auf der Plaça d’Espanya. Die Demonstranten zogen über die Avenidas, die Rambla und den Carrer Riera bis zum Passeig des Born, wobei sie auch die Aufmerksamkeit der Touristen erregten, insbesondere weil sich einige Teilnehmer provokativ als Touristen verkleidet hatten. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 10.000, während die Veranstalter von 25.000 Menschen sprachen.

Die Demonstration wurde von der Bürgerinitiative Banc de Temps de Sencelles unter dem Motto “Mallorca no es ven” (Mallorca steht nicht zum Verkauf) organisiert. “Wir sind sehr zufrieden mit der großen Resonanz. Es war auch dringend notwendig”, sagte eine Organisatorin vor Ort. Neben zahlreichen anderen Gruppen beteiligten sich auch die Umweltschutzgruppe GOB, die Gewerkschaften UGT und STEI sowie Bürgerbewegungen wie “Salvem Mallorca” oder “Stop Desahucios”. Der Demonstrationszug war vielfältig, mit Familien, Jugendlichen und älteren Menschen.

Rufe wie “Els meus fills a on viuran?” (Wo werden meine Kinder leben?) oder “Qui estima Mallorca no la destrueix” (Wer Mallorca liebt, zerstört es nicht) waren immer wieder zu hören. Zahlreiche Demonstranten brachten selbstgemachte Banner und Plakate mit. Die Slogans reichten von “Turismo sí, pero no así” (Tourismus ja, aber nicht so) über “Si nos niegan el techo nos niegan el futuro” (Wenn sie uns das Dach verweigern, verweigern sie uns die Zukunft) bis zu “Refugiades SÍ, turistes NO” (Flüchtlinge ja, Touristen nein).

In den letzten Wochen gab es in Spanien wiederholt Demonstrationen gegen den Massentourismus und dessen Auswirkungen wie Wohnungsmangel, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung. Besonders die großen Demonstrationen auf den Kanarischen Inseln erregten international Aufmerksamkeit.


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